Gauland allein zu Haus

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Er hat sie alle verloren. Nicht durch Wahlen, sondern durchs Wählen.Alexander Gauland, einst konservativer Gentleman, dann Buhmann der Republik, erzählt, dass ihm die AfD den Freundeskreis gekostet habe. Fast alle seien weg. Nur die Partei sei geblieben – wie ein Hund, der auch dann noch bellt, wenn alle Nachbarn längst ausgezogen sind.Vielleicht war es kein Verlust, sondern eine Säuberung. Die einen gingen aus Prinzip, die anderen aus Panik, und Gauland blieb zurück – mit seinen Gedanken, seiner Partei und vermutlich einem alten Anzug, der mehr Geschichte kennt als mancher Polit-Talk.Freundschaft, das war früher: gemeinsam schimpfen über Merkel und den Euro. Heute schimpfen dieselben Leute über ihn. Zeiten ändern sich, Gesichter bleiben gleich. Nur die Einladungen werden weniger.Man sagt, die Einsamkeit suche sich keine Opfer, sondern Überzeugte. Gauland hat das offenbar verinnerlicht – oder einfach akzeptiert, dass Kaffee auch allein schmeckt, wenn er heiß genug ist.Und wer weiß – vielleicht ruft eines Tages ein alter Bekannter an und sagt: „Alex, du hattest ja doch nicht ganz unrecht.“Dann legt er auf. Und geht spazieren.