31.10.2025 19.11Online seit heute, 19.11 UhrAnlässlich des Equal Pay Days am 2. November haben die Parlamentsparteien SPÖ, NEOS, FPÖ und Grüne heute die weiterhin bestehende Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern kritisiert. Die ÖVP hob Fortschritte in der Gleichstellung hervor.Der 2. November markiert heuer jenen Tag, an dem Männer im österreichweiten Durchschnitt bereits jenes Jahresgehalt erreicht haben, für das Frauen noch bis Jahresende arbeiten müssten.SPÖ: Lohntransparenz als „zentraler Hebel“Die SPÖ sieht in der Umsetzung der EU-Lohntransparenzrichtlinie einen zentralen Hebel zur Schließung der Lohnlücke. Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) verwies auf Island als Vorbild, das im weltweiten Gender Gap Report seit 16 Jahren führend ist: „Unternehmen müssen nachweisen, dass sie fair bezahlen. Eltern teilen sich die Karenzzeit gleichberechtigt. Es gilt eine verpflichtende Quote in Aufsichtsräten und Vorständen.“NEOS und Grüne zur LohntransparenzNEOS unterstützt die EU-Lohntransparenzrichtlinie grundsätzlich ebenfalls. Frauensprecherin Henrike Brandstötter sagte, ihre Partei würde darauf achten, dass es bei der Umsetzung keine Überregulierung und so wenig Bürokratie wie möglich für Unternehmen gibt.Für die Grünen hingegen gehen die geplanten Maßnahmen durch die EU-Lohntransparenzrichtlinie nicht weit genug, da viele Beschäftigte in kleineren Unternehmen arbeiten, die von der Richtlinie nicht erfasst werden. Frauensprecherin Meri Disoski forderte: „Transparenzpflichten sollen für Betriebe ab 35 Mitarbeitenden gelten, Einkommensberichte über die Betriebsräte und Betriebsrätinnen allen Mitarbeitenden anonymisiert zugänglich sein.“Ungleiche Verteilung von Care-ArbeitDie ungleiche Verteilung von unbezahlter Care-Arbeit sehen sowohl die Regierungsparteien SPÖ und NEOS, als auch die FPÖ und die Grünen als wesentliche Ursache für die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen. SPÖ-Frauensprecherin Schatz sprach sich für eine gleiche Verteilung von Care-Arbeit, gleiche Karenzzeiten sowie einen Rechtsanspruch auf einen kostenlosen, ganztägigen Kinderbetreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr aus.NEOS fordert den Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen, damit Frauen aus Mangel an Alternativen nicht in Teilzeit gedrängt würden. Die Grünen fordern 50.000 neue Kinderbetreuungsplätze bis 2030.FPÖ: Pflege- und Sozialberufe besser bezahlenFPÖ-Frauensprecherin Rosa Ecker ortete in der hohen Teilzeitquote bei Frauen, bedingt durch Sorgearbeit, ein Hauptproblem und forderte eine bessere Bezahlung in Pflege-, Sozial-und Bildungsberufen, eine volle Anrechnung von Kindererziehungs- und Pflegezeiten in der Pension sowie eine gezielte Förderung von Vollzeitjobs für Frauen, die dies wollen.ÖVP: „Kontinuierliche Fortschritte“ bei GleichstellungDie ÖVP hob auf APA-Anfrage die Fortschritte in der Gleichstellung zwischen Männern und Frauen hervor. Dass man kontinuierlich Fortschritte erziele, zeige etwa der aktuelle „Bericht zur Berücksichtigung der tatsächlichen Gleichstellung im Rahmen der Wirkungsorientierung“, so Frauensprecherin Juliane Bogner-Strauß.So sei der Frauenanteil in staatsnahen Aufsichtsgremien von 51,4 Prozent 2023 auf 53 Prozent im letzten Jahr gestiegen. Herausforderungen bestünden weiterhin in der Stärkung von Frauen in Bildung und Beruf.