Die Reisen des Johann Wadephul

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Von RAINER K. KÄMPF | Nachdem es kurzfristig mit der Fahrt ins Reich der Mitte nichts wurde, war guter Rat teuer. Wohin, um die angeschlagene Hybris zu reparieren und dem verblendeten Wahlvolk agile Außenpolitik zu suggerieren?Eine Stegreifvorstellung mußte her, und flugs bot sich an, so ganz unangekündigt mal in Damaskus aufzukreuzen. Die Damaszener waren sicher hochbeglückt, daß ein deutscher Außenminister die Übergangsregierung anmahnte, ein Leben in Würde und Sicherheit zu ermöglichen.Hoffen wir für die Syrer, die noch daheim sind und nicht in Deutschland, daß Würde und Sicherheit sich nicht an den Zuständen ausrichten, auf die die alteingesessenen Deutschen jetzt gedrillt werden.Es gibt viel zu tun, nachdem Assad weg ist. Wer aber zum Fuchs soll nun in die Puschen kommen und in Damaskus und drumherum aufräumen und das Land zukunftstauglich aufbauen? Klar, wird jeder normal tickende Mensch vermuten, die Syrer selbst. Das ist ja auch irgendwie logisch, sollte man meinen. Zumindest bei uns war das so. Die Deutschen für sich haben das Land aus Ruinen auferstehen lassen. Es gibt zwar immer wieder aussichtslose Versuche, das Wirtschaftswunder den Türken in die Schuhe schieben zu wollen, die aber bis dato nicht auf fruchtbaren Boden fallen.Zurück nach Damaskus und Johanns Reisetagebuch. Der deutsche Außenminister sieht die Problematik vollkommen anders.„Hier können wirklich kaum Menschen würdig leben“, so sein Credo. Kurzfristig könne da keiner zurück. Nein, um Gottes Willen, die bleiben hier. Das walte Hugo.Wadephul erklärt, daß natürlich Deutschland eine besondere Verantwortung auf sich nehmen müsse, für Syrien natürlich, und die Syrienhilfe wird flugs und unbürokratisch auf 110 Millionen Euro aufgestockt.Wer vor Ort aber Hand anlegen soll, wird der springende Punkt bleiben. Nachdem kategorisch klargestellt ist, daß unsere Syrer hierbleiben, gebe es die Möglichkeit des THW. Oder die Bundeswehr, die zumindest Erfahrung einbringen kann, wenn es um Brunnen geht.Es könnte auch ein freiwilliges Syrienjahr ins Leben gerufen werden für die, die keinen Bock auf die weiten Steppen des Donbas haben.Es ist halt ein Kreuz, mit dem überhöhten Sendungsbewußtsein und der Verantwortung für die große Unbill der weiten Welt.P.S.: Natürlich werden die Syrer begleitet werden. Beim Bau klimafreundlicher Unterkünfte. Von Deutschland.PI-NEWS-Autor Rainer K. Kämpf hat Kriminalistik, Rechtswissenschaft und BWL studiert. Er war tätig in einer Anwaltskanzlei, Geschäftsführer einer GmbH, freier Gutachter und Sachverständiger. Politisch aktiv ist Kämpf seit 1986. Als Kommissar in spezieller Stellung im Berliner Polizeipräsidium hatte er Kontakte zum damaligen „Neuen Forum“ in den Anfängen. Er verzichtete darauf, seinem Diensteid zu folgen und folgte lieber seinem Gewissen. Bis 2019 war er Referent einer AfD-Landtagsabgeordneten in Brandenburg. Aus gesundheitlichen Gründen beendete er diese Tätigkeit und befindet sich seither im unruhigen Ruhestand.The post Die Reisen des Johann Wadephul appeared first on PI-NEWS.