31.10.2025 08.22Online seit heute, 8.22 UhrNachdem der Rechnungshof in Rom das umstrittene Projekt zum Bau einer Brücke zwischen der Mittelmeerinsel Sizilien und dem italienischen Festland ausgebremst hat, verteidigt Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni den Plan. „Wir werden auf die Einwände des Rechnungshofes reagieren. Klar ist jedoch: Das Ziel bleibt der Bau der Brücke, ein strategisches Projekt, das weltweit ein einzigartiges technisches Werk sein wird“, so Meloni gestern im Interview mit RAI 1.„Wir Italiener sind die Erben einer Zivilisation, die mit ihren Brücken die Welt über Jahrtausende hinweg in Staunen versetzt hat. Ich weigere mich, die Vorstellung zu akzeptieren, dass wir heute keine mehr bauen können, nur weil wir von Bürokratie erdrückt werden“, erklärte die Ministerpräsidentin.Regierung will auf Bedenken des Rechnungshofs reagierenDie Regierung Meloni will die Punkte klären, die den Rechnungshof dazu veranlasst haben, dem Bauprojekt die Genehmigung zu verweigern.„Wir warten auf die Begründung des Rechnungshofs, sind aber überzeugt, auf jeden einzelnen Punkt ruhig und sachlich antworten zu können. Ich hätte gerne im November mit den Bauarbeiten begonnen, wir werden damit erst im Februar starten können“, bedauerte Infrastrukturminister Matteo Salvini.Rechnungshof über Kosten besorgtDer Rechnungshof hatte am Mittwoch die Genehmigung für das 13,5 Mrd. Euro schwere Prestigeprojekt der Regierung Meloni verweigert und Bedenken hinsichtlich der Finanzierung sowie der Einhaltung von EU-Wettbewerbsregeln geäußert. Besonders kritisch sei, dass die Kosten von ursprünglich 3,8 Mrd. Euro im Jahr 2005 nun auf 13,5 Mrd. Euro gestiegen seien.Der Bau der rund 3,3 Kilometer langen Brücke, die zu den längsten Hängebrücken der Welt zählen soll, wird in Italien bereits seit den späten 1960er-Jahren diskutiert. Die rechtsgerichtete Regierung unter Meloni hat das Vorhaben zu einer Priorität erklärt und über einen Zeitraum von zehn Jahren 13,5 Mrd. Euro für den Bau der Brücke sowie der begleitenden Infrastruktur bereitgestellt.