13.10.2025 15.24Online seit heute, 15.24 UhrDas Bundesverwaltungsgericht (BVwG) spricht einem Diplomaten 15.000 Euro als Entschädigung im Fall der Besetzung des Botschafterpostens in Abu Dhabi mit dem früheren Pressesprecher von Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Etienne Berchtold, zu.Der übergangene Bewerber sei wegen seiner Weltanschauung und seines Alters diskriminiert worden, berichtete „Die Presse“ heute. Er gilt als Vertrauter der früheren parteifreien Außenministerin Karin Kneissl und FPÖ-nah.Für die Stelle hatten sich im Herbst 2021 elf Männer und eine Frau beworben, nur wenige Tage nachdem Kurz seinen Amtsrücktritt erklärt hatte. Mitte 2022 bekam der langjährige Vertraute des Ex-Regierungschefs die Stelle.Gleichbehandlungskommission eingeschaltetBerchtold ist Jurist. Er war unter anderem im Wirtschaftsministerium und als Pressesprecher von Shell Österreich tätig, bevor er 2013 in den höheren auswärtigen Dienst eintrat. Ab diesem Zeitpunkt fungierte er dann als Pressesprecher für Kurz.Als der übergangene Bewerber von der Entscheidung erfuhr, beantragte er mit Verweis auf seine um mehr als 20 Jahre längere diplomatische Erfahrung ein Gutachten der Bundesgleichbehandlungskommission. Diese hielt fest: Das zuvor erstellte Gutachten der Beurteilungskommission sei nicht sachlich begründet. Auch weise es Anzeichen weltanschaulicher Motivation auf.Kein finanzieller SchadenDas Außenministerium lehnte indes eine Entschädigung ab. Aus dessen Sicht waren mindestens vier der zwölf Bewerber besser qualifiziert als der Diplomat, berichtet „Die Presse“. Das BVwG gibt indes laut der Zeitung dem übergangenen Bewerber recht. Er wäre für die Stelle besser als Berchtold geeignet gewesen – und sei somit diskriminiert worden.Er habe allerdings keinen finanziellen Schaden erlitten, entschied das Gericht. Da er die Stelle auch bei diskriminierungsfreier Auswahl „ohnehin nicht besetzt“ hätte, habe er auf weitere Entschädigung keinen Anspruch. Die 15.000 Euro wurden ihm wegen „erlittener persönlicher Beeinträchtigung“ zugesprochen. Zurück zur StartseiteORF.atNicht alle Bilder konnten vollständig geladen werden. Bitte schließen Sie die Druckvorschau bis alle Bilder geladen wurden und versuchen Sie es noch einmal.