Von CONNY AXEL MEIER | Die Tinte ist jetzt trocken. Der Frieden ist ausgebrochen. Angeblich über Nacht. Die meisten Menschen hoffen das. Wenn im Nahen Osten Frieden herrscht, dann ist alles gut. Wen interessiert da noch das unsinnige Gemetzel in der Ukraine? Selenskyi spielte im ägyptischen Badeort Sharm El Sheikh ausnahmsweise mal keine Hauptrolle, noch nicht mal eine Nebenrolle als Butler. Er war nicht eingeladen.Nur die EU-Mandarinen in Brüssel sind beleidigt. Alibihalber durfte der Portugiese António Costa als amtierender EU-Ratspräsident auch mit aufs Bild. Weiter nichts. Macron und Starmer mussten zwar widerwillig im Hintergrund applaudieren und Merz durfte auch dabei sein, aber nur wenn er die teure Party nebst Wiederaufbau des Gaza-Streifens bezahlt. Das macht er doch gerne. Geld ins Ausland scheffeln, darin sind deutsche Politiker geübt. Die Rechnung kommt zeitnah. Tatsächlich bezahlt sie, wie immer, der deutsche Steuerzahler, der dafür künftig seine Zahnarztrechnungen selber begleichen und auf die angekündigte Mütterrente sowie auf den Reformationstag verzichten soll.Donald Trump versteht es, sich selbst zu loben und zu preisen, wie kein anderer Politiker nach Idi Amin und Olaf Scholz. Nur lacht bei Trump keiner. Sie platzen natürlich vor Neid, die selbstgefälligen Möchtegern-Diplomaten aus Westeuropa, die auf Normalmaß gestutzt und in die zweite und dritte Reihe verbannt sind. Die lächerlichen Versuche von Trampolin-Annalena und dem schwächelnden Konkursverwalter Macron, auch ein kleines Blättchen von Trumps Lorbeerkranz des Erfolgs zu pflücken, misslang gründlich. Natürlich hatten sie, wie irrtümlich behauptet, gar keinen Anteil am Verhandlungserfolg, wiewohl sie sich im VIP-Raum am Flughafen Tel Aviv zwei Jahre lang fast die Klinke in die Hand gaben. Starmers Versuch, Trump ins Wort zu fallen, blieb beim Luftholen stecken und Macron zog sogar beim öffentlichen Armdrücken mit Trump den Kürzeren.Nur Nebenrolle für MerzIsrael hat den Friedensvertrag nicht unterschrieben. Bibi Netanjahu muss sich da auf Donald Trump verlassen können. Die Türkei und Katar signierten als Schutzmächte für die Hamas-Terroristen und Ägypten als südlicher Grenznachbar und früherer Verwalter des Gazastreifens. Alle anderen Anwesenden, auch die sich selbst maßlos überschätzenden Regierungschefs, waren zum Zuschauen und zum Häppchenessen verdammt.Die Araber sind es mittlerweile leid, sich von den sogenannten Palästinensern in Geiselhaft nehmen zu lassen. Sie wollen mit Israel Geschäfte machen, zu ihrem Vorteil. Einen Palästinenserstaat will außer den Westeuropäern, den Australiern und den Kanadiern sowie niemand, schon gar nicht im Nahen Osten. Zugeben werden sie es nicht, weil es mit „Ungläubigen“ nach mohammedanischer Lehre gar keinen Friedensvertrag geben kann, sondern nur einen Waffenstillstand („hudna“).Nur die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni wurde von Trump mit persönlichen Komplimenten überschüttet. Da verschlug es sogar den üblichen „#MeToo“-Fanatikerinnen die Sprache. Dass Viktor Orbán als einer der wenigen von Trump persönlich Geladenen zur Unterschrifts-Party zugelassen wurde, passte natürlich dem Kanzler der zweiten Wahl und seinen ungarnhassenden Kollegen überhaupt nicht und sie versuchten Orbán mit Nichtbeachtung durch die deutschen Altmedienvertreter zu strafen. Das gelang ihnen nicht, weil Trump und Orbán eine persönliche und politische Freundschaft verbindet und Donald Trump ihm in seiner Rede ausdrücklich die Ehre der namentlichen Ehrung als seinem Verbündeten erwies. Das beruht auf Gegenseitigkeit. Orban schrieb auf „X“:„Präsident Donald Trump hat es wieder geschafft! … Eine enorme Leistung. Präsident Trump hat es möglich gemacht, und wenn wir nicht auf die Lockrufe der Kriegsbefürworter hereinfallen, wird er es auch in der Ukraine schaffen. Wir müssen ihm dafür jede nötige Unterstützung geben. Unabhängig von Geografie, Größe oder Gewicht gibt es ein globales Friedensnetzwerk, das sich überall für den Frieden einsetzt, ob im Nahen Osten, im Kaukasus oder in der Ukraine. Ungarn ist stolzes Mitglied dieses Friedensnetzwerks, der Allianz vernünftiger Menschen.“Trump macht Politik wie ein professioneller PokerspielerErwartungsgemäß wären die Kiegstreiberin Ursula von der Leyen und ihre Adjutantin Kaja Kallas dort völlig fehl am Platze. Beide wären bei für sie so komplizierten Sachen wie „Frieden“ ohnehin heillos überfordert. Nie war es offensichtlicher, dass die EU-Bürokraten in der internationalen Politik keine Rolle mehr spielen. Mit Russsland und China wollen sie nicht mehr verhandeln, vor der Trump-Administration fürchten sie sich und ihre Sanktionspolitik läuft ins Leere. Jeder Kolonialwarenhändler wäre da cleverer.Spätestens seit Heiko Maas das Auswärtige Amt zur Versorgungsanstalt für grüne Polit-Amateure verkommen ließ, ist Diplomatie dort Mangelware. Politische Ernsthaftigkeit erwartet da nach der 360-Grad-Wende von Annalena Baerbock nicht mal mehr der Pizzabote. Da kann Johann Wadephuhl noch so grimmig dreinschauen, wie er will. Zwischen ihm und einem Außenminister wie Marco Rubio liegen nicht nur Welten, sondern Universen.Das einzige, was im Auswärtigen Amt noch zuverlässig funkioniert, ist der Afghanen-Import und das Geldkoffertragen ins Ausland. Vielleicht erklärt irgendjemand denen mal, dass Diplomatie bedeutet, die Interessen des eigenen Landes zu vertreten und nicht stattdessen die persönlichen Interessen. Trump hat am 13. Oktober der Welt eine Lehrstunde in Sachen Diplomatie erteilt. Er macht Politik wie ein professioneller Pokerspieler. Amateure haben da keine Chance.PI-NEWS-Autor Conny Axel Meier (geb. 1956) betätigt sich seit über 20 Jahren als Publizist, Menschenrechtsaktivist und Islamaufklärer. Seit 2004 war er Schriftführer im „Bundesverband der Bürgerbewegungen“ (BDB). 2006 gehörte er zu den ersten Mitgliedern von „Pax Europa“. 2008 war er maßgeblich beteiligt an der Fusion der beiden Vereine zur „Bürgerbewegung PAX EUROPA“ (BPE) und wurde bis 2016 deren erster hauptamtlicher Bundesgeschäftsführer. 2019 zog er mit seiner Ehefrau ins politische Exil nach Ungarn und schreibt von dort regelmäßig für PI-NEWS.The post Trumps diplomatische Lehrstunde für westeuropäische Polit-Amateure appeared first on PI-NEWS.