Ungarischer Kommissar: Keine Kenntnis von Spionageversuchen

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13.10.2025 16.56Online seit heute, 16.56 UhrDer ungarische EU-Kommissar Oliver Varhelyi hat in einem Gespräch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Verwicklung in eine mutmaßliche Spionageaffäre verneint. Nach Angaben einer Sprecherin in Brüssel traf sich von der Leyen gestern mit Varhelyi und fragte ihn, ob er Kenntnis von Versuchen ungarischer Geheimdienste hatte, Mitarbeiter der Europäischen Kommission anzuwerben. Der Kommissar habe daraufhin erklärt, er wisse nichts von solchen Versuchen.Der „Standard“ sowie andere Medien hatten zuvor Rechercheergebnisse veröffentlicht, nach denen die Regierung von Viktor Orban Geheimdienstler auf EU-Institutionen angesetzt haben soll. Zwischen 2015 und 2017 sollen so drei Spione versucht haben, Mitarbeiter der EU-Kommission zu rekrutieren oder Informationen von ihnen zu gewinnen – und dabei zumindest einmal auch Geld angeboten haben.In am vergangenen Donnerstag veröffentlichten Berichten des internationalen Rechercheteams ist davon die Rede, dass Ungarns Auslandsgeheimdienst zwischen 2012 und 2018 ein Spionagenetzwerk in Brüssel aufbauen wollte.Die Geheimagenten hätten getarnt als Diplomaten der ständigen Vertretung Ungarns in Brüssel agiert, hieß es. Einer der Spione soll als Diplomat getarnt im Team des damaligen ungarischen EU-Botschafters Varhelyi gearbeitet haben. Dieser gehört heute als Kommissar für Gesundheit zu von der Leyens Team. Die Kommission hatte vergangene Woche mitgeteilt, man nehme die Vorwürfe sehr ernst und werde eine interne Gruppe zur Untersuchung des Falls gründen.