12.10.2025 17.48Online seit heute, 17.48 UhrSophie Wotschke, Abgeordnete der Regierungspartei NEOS, hat die Diversion für ÖVP-Klubchef August Wöginger in Sachen Postenschacher scharf kritisiert. In einem Posting auf der Plattform X legte sie Wöginger heute den Rücktritt nahe. Verantwortungsübernahme könne nicht bei der Tür zum Gerichtssaal enden.Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwalt (WKStA) solle „Beschwerde“ einlegen, so Wotschke. Diversion heiße, dass eine Verurteilung wegen Bestimmung zum Amtsmissbrauch wahrscheinlich gewesen sei. Dennoch gebe es nicht einmal eine Entschuldigung, und ÖVP und Wöginger selbst verneinten Fehlverhalten. Stattdessen frame man Postenschacher als Bürgerservice.Der Prozess gegen Wöginger und zwei Finanzbeamte wegen Missbrauchs der Amtsgewalt war Anfang der Woche überraschend schon am ersten Tag zu Ende gewesen. Sowohl für das Schöffengericht als auch für die WKStA kam eine Diversion „gerade noch“ infrage. Konkret muss der Erstangeklagte 17.000 Euro zahlen, der Zweitangeklagte 22.000 Euro und Wöginger 44.000 Euro.Justizministerin Anna Sporrer (SPÖ) wollte das Urteil in zwei Zeitungsinterviews nicht kommentieren. Eine Diversion sei kein Freispruch und keine Bagatellisierung, sondern ein Instrument, um bestimmte Verfahren zu beenden, meinte sie im „Kurier“.Ob Wöginger noch Klubobmann sein kann, wollte sie im „Standard“ nicht beurteilen: „Das muss der Herr Klubobmann selbst entscheiden – oder die Partei, der er angehört.“ Eine Weisung an die Staatsanwaltschaft, Rechtsmittel zu ergreifen, will sie nicht erteilen.