Glasfaserausbau läuft schleppend – Warnung vor Telekom-Monopol

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Die Bundesnetzagentur hat ihren Tätigkeitsbericht 2024/2025 veröffentlicht. Das darin enthaltene Resümee zum Fortschritt des Glasfaserausbaus ist ernüchternd. Ein wesentlicher Grund für den schleppenden Ausbau sei die noch ausreichende Leistungsfähigkeit bestehender Netze. Die darüber verfügbaren Geschwindigkeiten könnten die Endkundennachfrage aktuell und mittelfristig überwiegend decken.Aus diesem Zustand resultiere das verhaltene Interesse an einem Ausbau auf Kundenebene. Als direkte Folge sorgen sich die Anbieter, dass ihre Investitionen vor Ort auf absehbare Zeit hin nicht gedeckt werden.Laut der Netzagentur waren Mitte 2025 in Deutschland rund 5,8 Mio. Glasfaseranschlüsse vertraglich gebucht. Damit haben rund 13 Prozent aller Haushalte und Unternehmensstandorte eine aktive Glasfaserleitung genutzt. Weitere 3,7 Millionen Anschlüsse seien mit einer fertiggestellten Glasfaseranbindung ausgestattet, die bislang allerdings nicht in Verwendung sind. Unterm Strich stehe somit für 9,5 Millionen Endkunden ein Glasfaseranschluss zur Verfügung.Die Migration von Kupfer auf Glasfaser bleibt der Bundesnetzagentur zufolge eine der großen infrastrukturellen Herausforderungen für Deutschland.Kommission warnt vor Telekom-MonopolZugleich hat sich die Monopolkommission der Bundesregierung mit dem Thema Glasfaser beschäftigt und vor einer Monopolstellung der Telekom gewarnt.Die Empfehlung der Kommission lautet, den Wettbewerb über eigene Netzinfrastrukturen zu stärken. Wo es sich wirtschaftlich rechnet, sollten daher mehrere Unternehmen parallel Glasfasernetze aufbauen, um langfristig für Konkurrenz und bessere Angebote zu sorgen. Nutzen hingegen mehrere Anbieter ein einziges Netz, seien kleinere gegenüber dem Netzbetreiber oft im Nachteil. Die Bundesnetzagentur müsse prüfen, wie ein fairer und verlässlicher Zugang zu solchen Netzen geregelt werden kann, um den Wettbewerb dauerhaft zu sichern.Aus Sicht der Monopolkommission sollte jede Wohnung mit mindestens vier Fasern eines Glasfaserkabels ausgestattet werden. Auf diese Weise könnten verschiedene Unternehmen den Anschluss nutzen und Verbraucher ihren Anbieter leichter wechseln.Zudem fordert die Kommission klare Vorgaben zur Abschaltung alter Kupfernetze. Ansonsten könnte die Telekom starke Anreize haben, Glasfaser zuerst dort auszubauen, wo bereits alternative Anbieter tätig sind, um Wettbewerber zu verdrängen.Der Beitrag Glasfaserausbau läuft schleppend – Warnung vor Telekom-Monopol erschien zuerst auf ifun.de.