Regisseur kritisiert Zensur in Gegenwart Putins

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10.12.2025 19.17Online seit heute, 19.17 UhrDer auch in Europa bekannte Regisseur Alexander Sokurow hat in Gegenwart des russischen Präsidenten Wladimir Putin ungewohnt deutliche Kritik geübt. Das geht aus einem vom Kreml heute veröffentlichten Video einer Sitzung von Putins Menschenrechtsrat samt Mitschrift hervor. Darin beklagte Sokurow unter anderem die Diskriminierung Andersdenkender als „ausländische Agenten“ und Zensur in Kino und Literatur.IMAGO/Avalon.red/Giulio Lapone (Archivbild)Sokurow kritisierte in seinem Beitrag, dass ein Verfahren für offene, ruhige politische Diskussionen über Prozesse im Land fehle. Oft werde Menschen nicht erklärt, warum mit ihnen hart und kompromisslos umgegangen werde. Ihm selbst werde auch nicht erklärt, warum sein Film verboten worden sei. „Als ich diese Prozesse unter sowjetischer Ordnung hatte, wurde mir immer erklärt, warum mein Film in der Sowjetunion nicht gezeigt werden wird“, sagte der Regisseur.Zu Einschränkungen von Kulturschaffenden sagte Kreml-Chef Putin laut Protokoll, dass die Beziehungen zwischen Kunst und Staat schon immer eine schwierige Frage gewesen seien.Putin behauptete, in Russland habe die Einstufung als „ausländischer Agent“ kaum Folgen. „Bei uns ist eigentlich das Wichtigste: Zeigen Sie Ihre Finanzierungsquellen.“ Tatsächlich brandmarkt die russische Führung Oppositionelle und Kritiker als „ausländische Agenten“. Das Justizministerium muss für eine entsprechende Einstufung dabei inzwischen nicht mehr den Nachweis bringen, dass die betroffene Person Geld aus dem Ausland erhalten hat.Die Einstufung hat für die Betroffenen schwere Folgen. Organisationen, Medien und Personen in dem Register mit inzwischen mehr als 1.000 Einträgen unterliegen einer verstärkten Aufsicht über ihre Finanzen. Bei Verstoß gegen die Auflagen drohen auch Haftstrafen.