Griechenland: Postchef geht nach Filialschließungen

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04.11.2025 19.58Online seit heute, 19.58 UhrDie Schließung von 204 Filialen der griechischen Post (ELTA) haben den Chef des Unternehmens den Job gekostet. Grigoris Sklikas habe seinen Rücktritt eingereicht, nachdem die ersten Schließungen am Vortag quasi über Nacht vorgenommen worden waren und auf heftige Kritik gestoßen waren, berichtete die Zeitung „Kathimerini“ heute. An dem Plan, ein Fünftel der gut 1.000 Filialen zuzusperren, hält die Regierung weiter fest.Sklikas hatte die Maßnahme am Freitag erstmals im Interview mit einem privaten Fernsehsender angekündigt. Gestern schlossen dann die ersten 46 Standorte vor allem in Athen und Thessaloniki. In der Folge standen erboste Beschäftigte und Kundinnen und Kunden vor geschlossenen Türen.Die Regierung zeigte sich ebenfalls überrascht. Sklikas soll das zuständige Ministerium per Fax informiert haben, das Schreiben dürfte untergegangen sein.Die griechische Post befindet sich in desolatem Zustand. In vielen Filialen stehen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern laut Medienberichten nicht einmal Handscanner zur Verfügung. Das Unternehmen sitzt auf einem Schuldenberg von 140 Millionen Euro.Der Restrukturierungsplan und die Schließungen seien beschlossene Sache, betonte Regierungssprecher Pavlos Marinakis. Mit den überraschenden Filialschließungen seien die Dinge aber falsch angegangen worden. Die Reform solle nach einem „Dialog“ mit den Bürgerinnen und Bürgern umgesetzt werden.