Von RAINER K. KÄMPF | Michael Roth, ehemaliger SPD-Abgeordneter des Deutschen Bundestages, versucht in einem Gastbeitrag für die WELT, den Zustand seiner Partei zu analysieren. Etwas spät zwar, aber immerhin. Vielleicht taugen seine Überlegungen, und eventuell sogar Erkenntnisse, für einen halbwegs annehmbaren Nachruf.Denn nichts anderes hat dieses politische Rudiment der einstmals stolzen Arbeiterpartei zu erwarten. Keinesfalls sind die Zeiten für Arbeitnehmerparteien abgelaufen. Im Gegenteil, nie waren sie nötiger denn jetzt.Nur eben nicht die SPD. Die deutsche Sozialdemokratie hat verwirkt, die Rolle als Interessenvertreter des kleinen Mannes zu behaupten. Des kleinen Mannes, der Staat und Gesellschaft trägt, vorwärts brachte und weiter vorwärts bringen wird und muß.In der alten Bundesrepublik wurde die Partei bequem, behäbig und bräsig. Regierungsverantwortung und Regierungsbeteiligungen ließen eine zunehmend abgehobene Kaste von Polithasardeuren vergessen, woher sie kamen und wem sie verpflichtet sein sollten.Heute sehen wir eine politische Klasse, die dem Labor entsprungen scheint und den Politikbetrieb lediglich dazu ausnutzt, als bestenfalls drittklassige Influencer ihr Unvermögen unter Beweis zu stellen. Das allerdings mit einzigartigem Erfolg.Sie haben sich von ihren Wählern abgewendet, suchen ihr Heil bei Bertolt Brecht und wundern sich, daß sie verschmäht werden.Während deutsche Arbeiter und Angestellte ausgepreßt, ausgesogen und dann auf dem Kompost der Jobcenter entsorgt werden, sucht die Partei ihr Glück bei einer anderen Klientel. Von diesem Verrat werden sich die Sozialdemokraten nicht erholen. Das dürfen sie auch nicht. Jegliches hat seine Zeit, deren ist abgelaufen und wir müssen dafür sorgen, daß es so bleibt.Es wird kein Vakuum entstehen oder bleiben. Eine neue Volkspartei steht bereit und wird hoffentlich bald übernehmen. Hoffen wir auch, daß die Blauen das immerwährend drohende Menetekel der kadavernden Sozialdemokratie stets vor Augen behalten werden!PI-NEWS-Autor Rainer K. Kämpf hat Kriminalistik, Rechtswissenschaft und BWL studiert. Er war tätig in einer Anwaltskanzlei, Geschäftsführer einer GmbH, freier Gutachter und Sachverständiger. Politisch aktiv ist Kämpf seit 1986. Als Kommissar in spezieller Stellung im Berliner Polizeipräsidium hatte er Kontakte zum damaligen „Neuen Forum“ in den Anfängen. Er verzichtete darauf, seinem Diensteid zu folgen und folgte lieber seinem Gewissen. Bis 2019 war er Referent einer AfD-Landtagsabgeordneten in Brandenburg. Aus gesundheitlichen Gründen beendete er diese Tätigkeit und befindet sich seither im unruhigen Ruhestand.The post Von der Arbeiterpartei zum Politschmarotzer appeared first on PI-NEWS.