Zehn Jahre nach der Pariser Terrornacht: Der “Krieg gegen unsere Welt” geht weiter

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130 Tote, Hunderte weitere Verletzte: Heute jährt sich die Terrornacht in Paris vom 13. November 2015 zum zehnten Mal. Islamisten richteten ein Massaker in der Konzerthalle Bataclan an, Selbstmordattentäter sprengten sich bei einem Fußballspiel am Stade de France in die Luft, in Bars und Restaurants wurden Menschen angegriffen. Frankreich gedenkt heute der zahlreichen Opfer. Doch der Terror breitet sich weiter aus. Der Terrorexperte Peter Neumann und der Islamismusexperte Peter Nesser erörtern, dass der islamistische Terrorismus in Europa sich seither gewandelt habe: Statt der Terrornetzwerke, die sich einst über Monate hinweg organisiert haben, “die miteinander kommuniziert haben, die zum Teil dann natürlich auch nach Syrien gegangen sind, sich dort haben ausbilden lassen, dann zurückgeschickt wurden”, überwiegen heute Einzeltäter. Dem IS gelinge die Organisation so großer Netzwerke in Europa nicht mehr, meint Neumann, der Professor für Sicherheitsstudien am Londoner King’s College ist. Stattdessen greifen verstärkt einzelne Täter – mitunter gar Teenager –, die sich im Internet radikalisieren, zu Messern und ähnlichen Waffen oder fahren mit Fahrzeugen in Menschenmengen. Petter Nesser von der BI Norwegian Business School warnt dennoch auch weiterhin vor Bombenanschlägen durch Dschihadisten, auch wenn diese zwischen 2019 und 2024 häufiger vereitelt werden konnten als Anschlagspläne mit Messern oder Pistolen.Beide Experten sehen Deutschland verstärkt im Visier von Islamisten: “Deutschland ist mit Blick auf die Bedrohungsstufe auf Platz zwei in Europa gerückt”, so Nesser. Hauptziel sei weiterhin Frankreich, auf Platz drei folge Großbritannien. Es ginge weniger darum, dass Deutschland stärker als Feindbild wahrgenommen werden würde, sondern eher um die Möglichkeiten für Angriffe. Kein Wunder, so offen wie die Buntenrepublik ihre Pforten für Migranten aus aller Welt hält. Neumann sieht auch Österreich und die Schweiz zunehmend gefährdet: “Mein Gefühl ist, dass jetzt in den 2020er-Jahren der deutschsprachige Raum ganz besonders im Vordergrund steht.” Die Politik zieht daraus keine Lehren. Wer eine Kurskorrektur in der Migrationspolitik fordert und Missstände wie die erodierende innere Sicherheit anprangert, wird ins rechtsextreme Eck geschoben. Björn Höcke, Chef der AfD Thüringen, griff die Terrornacht 2015 heute in einem Statement auf und sprach von einem “Krieg gegen unsere Welt”. Nachfolgend lesen Sie seine Stellungnahme (via Facebook):Die Pariser Terrornacht vom 13. November 2015 gehört zu den grausamsten dschihadistischen Anschlägen in Europa. Der Name einer Vergnügungsstätte wurde zu einem bitteren Symbol. Die 130 Toten und 683 Verletzten allein an diesem Abend wurden Opfer eines Krieges gegen unsere Welt. Ein Krieg, der in offiziellen Berichten so nicht benannt werden darf.Dabei dauert er in Frankreich schon lange an: Nach einer Analyse von Fondapol ereigneten sich in Frankreich zwischen 1980 und 2021 bereits 82 Anschläge mit dschihadistischem Hintergrund. Bis heute dürfte die Zahl der Todesopfer in diesem Zusammenhang allein in Frankreich bei etwa 335 Toten liegen. Ungezählte Attentate konnten glücklicherweise verhindert werden. Aber die Gefahr ist noch immer stets präsent.Inzwischen prägt die importierte Gewalt auch den Alltag in Deutschland – besonders in der Vorweihnachtszeit wird uns vor Augen geführt, was sich in unserem Land verändert hat. Mit Erschrecken beobachtet man diese Entwicklung im Ausland:»Deutschland ist mit Blick auf die Bedrohungsstufe auf Platz zwei in Europa gerückt«Das ist die Einschätzung des Islamismusexperten Petter Nesser von der BI Norwegian Business School. Die Vorgehensweise hat sich mittlerweile geändert. Vornehmlich treten heute Einzeltäter in Erscheinung und die Waffen dieses Krieges sind leicht verfügbar: Messer, Äxte oder Fahrzeuge.Einen entscheidenden Sieg können die Terroristen bereits verbuchen: Die attackierte Gesellschaft weicht der Gewalt. Jene, die auf die Gefahren hinweisen, werden mundtot gemacht. Wir sollen unsere Opfer nicht beklagen. In den Medien bleiben sie namenlos. Und wir sollen das Problem nicht benennen dürfen.