14.11.2025 10.29Online seit heute, 10.29 UhrNach der ergebnislos zu Ende gegangenen zweiten Runde der Kollektivvertragsverhandlungen der Sozialwirtschaft appellieren die Arbeitgeber an die öffentliche Hand, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und die Finanzierung sozialer Dienstleistungen langfristig sicherzustellen. Ansonsten würden Schließungen, Jobverluste und der Zerfall der sozialen Infrastruktur drohen, warnte die Sozialwirtschaft heute. Den Gewerkschaften könne man daher „schlicht nicht mehr bieten“.Verwiesen wurde auf große Budgetkürzungen und eingefrorene Förderungen von Bund und Ländern. „Wenn von dieser Seite – wie etwa auch in Wien – nur eine Anpassung von einem Prozent signalisiert wird, können wir schlicht nicht mehr bieten“, so der Vorsitzende der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) Erich Fenninger in einer Aussendung.An die Adresse der Gewerkschaften sagte er: „Es geht hier nicht um mangelnde Wertschätzung oder Verhandlungstaktik – das Geld ist schlicht und einfach nicht da.“ Ziel als Branchenvertretung sei es, die attraktiven Rahmenbedingungen für die Beschäftigten auch in Zukunft zu erhalten. „Doch dafür brauchen wir endlich stabile politische und finanzielle Rahmenbedingungen“, so Fenninger.Die Gewerkschaften GPA und vida hatten am Vorabend das Angebot der Arbeitgeber in der Höhe von 2,5 Prozent auf zwei Jahre zurückgewiesen. Das Angebot entspreche einem Plus von lediglich 1,25 Prozent pro Jahr. Dies sei „unzureichend und keine Grundlage für ein Weiterverhandeln am heutigen Tag“, erklärte GPA-Verhandlerin Eva Scherz am Abend. Die Gewerkschaft hatte bereits in der ersten Verhandlungsrunde im Oktober ein Gehaltsplus von vier Prozent für das kommende Jahr verlangt. Die Gewerkschaften wollen nun den Druck durch Betriebsversammlungen und Kundgebungen im öffentlichen Raum „deutlich“ erhöhen.