Scharfer Kontrollblick aus dem Westen | The Spectator - Großbritannien

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13. November 2025Wegen des Korruptionsskandals im Energiesektor der Ukraine wird im direkten Umfeld von Präsident Selenskyj ermittelt. Justizminister Herman Haluschtschenko und Energieministerin Switlana Hryntschuk erklärten ihre Rücktritte. Kommentatoren werfen einen Blick auf die Frage, ob unabhängige Kontrollmechanismen und die Demokratie im Land funktionieren.Alle Zitate öffnen/schließen La Repubblica (IT) / 13. November 2025La RepubblicaLand des MediumsItalienSprache des MediumsItalienischArt des MediumsTageszeitungErscheinungsweisetäglichVerbreitungsgebietlandesweitPolitische AusrichtunglinksliberalAuflage137.000(2022)Herausgeber/VerlagGruppo Editoriale L’Espresso SpAOnline-BezahlmodellInhalte teilweise kostenpflichtigDas ist erst der AnfangEs wird weitere brisante Enthüllungen geben, vermutete La Repubblica:„Die Untersuchung gegen eine Bande korrupter Personen, die internationale Hilfsgelder zum Schutz von Kraftwerken und Energieinfrastruktur vor russischen Angriffen missbrauchten, breitet sich rasant aus. ... Tymur Minditsch, Mitinhaber des von Selenskyj gegründeten Rundfunkunternehmens Studio Kwartal 95 und ein enger Freund des Präsidenten, gilt als Drahtzieher des Skandals: Er floh, als Nabu-Agenten bei ihm zu Hause auftauchten. ... Doch über den Vertrauten des Präsidenten ziehen weitere dunkle Wolken auf: Im Zuge der Ermittlungen ist der Name von Rustem Umjerow, Sekretär des von Selenskyj geleiteten Sicherheitsrates und einer der Hauptverhandlungsführer [über eine Waffenruhe], aufgetaucht.“Paolo Brera  Zum Originalartikel The Spectator (GB) / 12. November 2025The SpectatorLand des MediumsGroßbritannienSprache des MediumsEnglischArt des MediumsWochenzeitungErscheinungsweisewöchentlich am DonnerstagVerbreitungsgebietlandesweitPolitische AusrichtungkonservativAuflage102.200 (2021)Visits5.000.000 – 10.000.000Herausgeber/VerlagPress HoldingsOnline-BezahlmodellInhalte teilweise kostenpflichtigScharfer Kontrollblick aus dem WestenSelenskyj hat keine andere Wahl, als Aufklärung zu fordern, selbst wenn dies seinen Sturz bedeutet, glaubt The Spectator:„Selenskyj selbst unterstützt öffentlich das Vorgehen gegen Korruption und erklärte in seiner nächtlichen Ansprache an die Nation, dass es 'Strafen geben muss'. … Die Standardreaktion vieler Selenskyj-Anhänger wird sein, die Vorwürfe als Verleumdungen des Kremls abzutun. Tatsächlich stützte Selenskyj seinen Versuch, [das Antikorruptionsbüro] Nabu im Juli unter seine Kontrolle zu bringen, auf vage und nie belegte Behauptungen über eine russische Unterwanderung der Behörde. Doch da der Westen genau hinschaut, hat Selenskyj kaum eine andere Wahl, als Nabus Vorgehen gegen seine engsten Verbündeten und Geschäftspartner zu billigen und die Folgen für seinen Ruf und seine politische Zukunft in Kauf zu nehmen.“Owen Matthews  Zum Originalartikel Visão (PT) / 12. November 2025VisãoLand des MediumsPortugalSprache des MediumsPortugiesischArt des MediumsMagazinErscheinungsweisewöchentlich am DonnerstagVerbreitungsgebietlandesweitPolitische AusrichtunglinksliberalAuflage21.903 (2023)Visits5.000.000 – 10.000.000Herausgeber/VerlagTrust in News Unipessoal LdaOnline-BezahlmodellInhalte teilweise kostenpflichtigRegierungswechsel so schnell wie möglichDieser Skandal schadet dem EU-Beitrittsprozess der Ukraine, warnt Visão:„Seit 2022, mit dem Beginn des Krieges und dem Vorantreiben des Beitrittsprozesses, fließt eine Flut von Geld in die Ukraine. Dies erfordert eine beispiellose Wachsamkeit, damit kein Teil der dem Land gewährten Hilfe in Frage gestellt wird. Leider wird dies ein weiteres Thema sein, das Putin aufgreifen kann, obwohl er der Führer eines der korruptesten Länder der Welt ist. Selenskyj muss auf allen Ebenen entschlossen und schnell handeln. ... Die Verbündeten brauchen schnelle Erklärungen, um ein Einfrieren aller Hilfen, wenn auch nur vorübergehend, zu vermeiden. Die Ukraine braucht eine neue Regierung.“Luís Delgado  Zum Originalartikel Der Standard (AT) / 12. November 2025Der StandardLand des MediumsÖsterreichSprache des MediumsDeutschArt des MediumsTageszeitungErscheinungsweiseMontag bis SamstagVerbreitungsgebietlandesweitPolitische AusrichtunglinksliberalAuflage66.000 (2023)Visits20.000.000 – 30.000.000Herausgeber/VerlagStandard Verlagsgesellschaft m.b.H / Herausgeber: Oscar BronnerOnline-BezahlmodellAlle Inhalte kostenfreiKyjiw braucht Europas Beistand mehr denn jeDie Unterstützung durch die EU darf trotz des Skandals nicht nachlassen, fordert Der Standard:„All das ist freilich Wasser auf die Mühlen der Kreml-Freunde, die nun einmal mehr fordern, keine weiteren EU-Beitrittsgespräche mit der Ukraine zu führen und dieser den Geldhahn zuzudrehen. Dabei gilt es gerade jetzt, die demokratischen Strukturen im Land zu stärken. So wie im Sommer, als die Unabhängigkeit des Nationalen Antikorruptionsbüros und der Antikorruptionsstaatsanwaltschaft eingeschränkt werden sollte. Das konnte damals verhindert werden – durch Proteste auf den Straßen und durch Druck aus Europa. Letzterer kann aber nur greifen, wenn man die EU-Beitrittsambitionen der Ukraine prinzipiell unterstützt, statt das leidgeprüfte Land bei jeder Gelegenheit zu brüskieren.“Gerald Schubert  Zum Originalartikel Die Welt (DE) / 12. November 2025Die WeltLand des MediumsDeutschlandSprache des MediumsDeutschArt des MediumsTageszeitungErscheinungsweiseMontag bis SamstagVerbreitungsgebietlandesweitPolitische AusrichtungkonservativAuflage126,304Visits100.000.000 – 150.000.000Herausgeber/VerlagAxel Springer SEOnline-BezahlmodellInhalte teilweise kostenpflichtigZivilgesellschaft bleibt unbeirrtDie Welt ist beeindruckt von der Resilienz der Zivilgesellschaft:„Die ließ sich im Sommer auch durch den Krieg nicht beirren – die ukrainischen Bürger gingen massenhaft auf die Straße, um die Unabhängigkeit der Antikorruptionsbehörde zu bewahren. Selenskyj sah sich deshalb am Ende gezwungen, dem Druck seiner Bürger und der Europäer nachzugeben und die Eigenständigkeit der Behörde wieder herzustellen. Dass die Ukrainer trotz Krieg nicht bereit waren, die Reformuhr zurückdrehen zu lassen, zeigt, wie resilient die Zivilgesellschaft auch politisch ist. Und wie wichtig es den Ukrainern ist, ihren Weg in Richtung Europa und europäischer Werte fortzusetzen.“Clemens Wergin  Zum Originalartikel Espreso (UA) / 10. November 2025EspresoLand des MediumsUkraineSprache des MediumsUkrainischArt des MediumsOnlineportalErscheinungsweisetäglichSelbstmörderischer VerratEspreso ist erzürnt:„Das Ganze wirkt wie etwas zwischen Selbstmord und Verrat – vor allem, wenn man bedenkt, dass die jüngsten russischen Angriffe genau auf jene Umspannwerke zielten, die die ukrainischen Atomkraftwerke mit Strom versorgen. Eines davon ist das Kernkraftwerk Chmelnyzkyj, das im Epizentrum des Korruptionsskandals steht. ... Wenn wir also fragen: Wo ist denn der versprochene Schutz [der Energieinfrastruktur]? Dann erinnert euch an die Sporttaschen voller Euro und Dollar, die offensichtlich für etwas Anderes gedacht waren – aber nicht dafür, dass die Menschen den Winter wenigstens mit minimalem Komfort überstehen oder dass unsere Truppen bei Pokrowsk ausreichend Drohnen haben.“Maryna Danyljuk-Jarmolajewa  Zum Originalartikel Corriere della Sera (IT) / 11. November 2025Corriere della SeraLand des MediumsItalienSprache des MediumsItalienischArt des MediumsTageszeitungErscheinungsweisetäglichVerbreitungsgebietlandesweitPolitische Ausrichtungliberal-konservativAuflage208.000(2023)Herausgeber/VerlagRcs Mediagroup S.p.AOnline-BezahlmodellInhalte teilweise kostenpflichtigPräsident von allen Seiten bedrängtEs ist keine einfache Zeit für Wolodymyr Selenskyj, befindet Corriere della Sera:„Die Russen drängen an den Kampflinien, Korruptionsskandale schwächen die innere Front, und die Trump-Regierung scheint bereit zu sein, ihm Steine in den Weg zu legen, obwohl er eigentlich Waffen und Munition von den Verbündeten bräuchte. … Die innenpolitische Lage in der Ukraine wird zusätzlich durch einen Skandal belastet, in den mehrere Führungskräfte der nationalen Energieunternehmen verwickelt sind. Ein brisantes Thema, insbesondere jetzt, da die russischen Bombardierungen das Land ins Halbdunkel tauchen. ... Der Präsident, der in der Vergangenheit versucht hatte, die Arbeit der Ermittlungsbehörden zu boykottieren, begrüßt derzeit die Ermittlungen und fordert dazu auf, 'aufzuräumen'.“Lorenzo Cremonesi  Zum Originalartikel Radio Kommersant FM (RU) / 11. November 2025Radio Kommersant FMLand des MediumsRusslandSprache des MediumsRussischArt des MediumsOnlineportalErscheinungsweisetäglichVerbreitungsgebietregionalPolitische Ausrichtungliberal-konservativVisits500.000 – 1.000.000Herausgeber/VerlagID KommersantOnline-BezahlmodellAlle Inhalte kostenfreiAls Verschwörung nicht zielführendRadio Kommersant FM erwartet nicht, dass der Skandal Selenskyj zu Fall bringen wird:„Man kann in all dem eine große Verschwörung gegen Wolodymyr Selenskyj sehen. Etwa mit dem Ziel, auf ihn Druck auszuüben um ihn zu zwingen, seine Verhandlungsposition zu mildern, oder sogar, um den Rücktritt des Staatschefs zu erreichen. ... Es fällt auf, dass die ukrainischen Politiker sich nicht besonders darum reißen, sich hinter einer einzelnen Person zu versammeln, selbst angesichts der sehr schwierigen Lage. Dabei wird Selenskyj mit höchster Wahrscheinlichkeit seinen Posten nicht räumen und seine Haltung kaum ändern. Zwar hat er sich von Minditsch distanziert. Letzterer ist aber ausgereist, sodass er seinen alten Freund kaum anschwärzen wird.“Dmitrij Drise  Zum Originalartikel