Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will laut einem Bericht eine eigene Nachrichteneinheit schaffen, die Daten der nationalen Geheimdienste bündelt und auswertet. Offiziell geht es um „bessere operative Nutzung“ vorhandener Informationen – doch Kritiker warnen: Damit könnte Brüssel ein mächtiges Instrument zur zentralen Kontrolle über Sicherheitsfragen erhalten.Auch innerhalb der EU wächst die Skepsis. Diplomaten befürchten Doppelstrukturen, Kompetenzkonflikte und den Verlust nationaler Souveränität. Für EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas wäre das Vorhaben zudem ein direkter Eingriff in ihren Zuständigkeitsbereich. Hintergrund sind die anhaltenden Spannungen mit Russland, der Krieg in der Ukraine und die Sorge, Europa müsse sich „strategisch unabhängiger“ von den USA machen.Doch was als Sicherheitsprojekt verkauft wird, könnte den nächsten Schritt in Richtung eines europäischen Superstaates markieren – mit eigenem Spionagedienst, eigener Militärpolitik und immer weniger nationaler Kontrolle.Bleibt da nicht die Frage: Grenzt es nicht an Landesverrat, wenn man durch die Schaffung eines supranationalen Geheimdienstes bewusst die Souveränität des eigenen Landes beschneidet?(Euronews/Financial Times, Quelle: Euronews)