Videohinweis: Ein EU-Parlamentarier der SPD wird in Sachen Bargeld und digitaler Euro als Lügner oder Ignorant entlarvt

Wait 5 sec.

11. 11. 2025 | Der SPD-Europaabgeordnete René Repasi hat vor einiger Zeit ein desinformierendes Video zum Bargelderhalt veröffentlicht. Darin stellt er unter anderem eine grob falsche Behauptung über die EU-Bargeldverordnung auf. Hansjörg Stützle hat nun als Replik ein Video veröffentlicht, in dem er sehr verständlich erklärt, was wirklich los ist.René Repasi ist Mitglied im EU-Wirtschafts- und Finanzausschuss, der sich derzeit mit den Verordnungsvorschlägen der EU-Kommission zum Bargeld und zum digitalen Euro befasst. Weil er und andere Parlamentarier viele Zuschriften mit der Bitte bekommen, sich für den Erhalt des Bargelds einzusetzen, hat Repasi ein zehnminütiges Video (YouTube) veröffentlicht, in dem er – leider grob desinformierend – versucht die Sorge vor einer Bargeldabschaffung zu zerstreuen.„Niemand will das Bargeld abschaffen“, versichert er vorweg. Und Euro-Bargeld könne man auch gar nicht abschaffen. In seiner Video-Replik auf dem YouTube-Kanal und mit einer kurzen Einführung von Prof. Christian Rieck spielt Hansjörg Stützle Aufnahmen einer Reihe von französischen, italienischen und internationalen Spitzenpolitikern ein, die sehr deutlich der Abschaffung des Bargelds das Wort reden.Stützle erklärt auch, unter Rückgriff auf Aussagen eines Bargeldverantwortlichen der Bundesbank, warum man Bargeld nicht verbieten muss, um es zu beseitigen. Es genügt, ihm so viel Schwierigkeiten und Konkurrenz zu machen – z.B. durch den digitalen Euro -, dass sich die Aufrechterhaltung der notwendigen Infrastruktur für den Bargeldverkehr irgendwann nicht mehr lohnt. Dann wird Bargeldnutzung zur unwichtigen Randerscheinung.Die krasse Falschbehauptung des Abgeordneten kommt dann ab Minute 4:30. Dort erklärt er, zunächst korrekt, dass die Annahmeverpflichtung von Bargeld nach der vorgeschlagenen EU-Bargeldverordnung dann nicht greift, wenn der Zahlungsempfänger mit dem Zahler ein anderes Zahlungsmittel vereinbart hat. Dann kommt die Falschbehauptung. Er sagt:„Einseitige Ex-ante-Ausschlüsse von Bargeld durch Händler oder Dienstleister, etwa durch das Aufstellen des „kein-Bargeld“-Schildes, werden ausdrücklich von dieser Ausnahme ausgeschlossen, mit anderen Worten verboten.“Das ist blühender Unsinn, und der Jurist Repasi muss das wissen. Denn der Verordnungsvorschlag geht lang und breit darauf ein, unter welchen Bedingungen die Regierungen der Mitgliedstaaten die grundsätzlich zulässigen Ex-ante-Ausschlüsse beschränken müssen. Nämlich dann, wenn diese so verbreitet werden, dass die Nutzbarkeit von Bargeld ernsthaft in Gefahr gerät. Stützle entlarvt die Falschbehauptung präzise und zeigt den Skandal auf, dass die Kommission dieses Verbot der einseitigen Ablehnung nur für den digitalen Euro vorgesehen hat, nicht aber für Bargeld.Dann stellt Repasi die Frage, warum wir eigentlich den digitalen Euro brauchen. Als Antwort verweist er darauf, dass manche Leute kein Bankkonto haben und deshalb derzeit nicht digital bezahlen können. Dieses Argument nimmt er dann aber – ohne es zuzugeben – wieder vom Tisch, indem er erwähnt, dass man ein Bankkonto brauchen wird, um mit digitalen Euro bezahlen zu können. Er hat also kein tragfähiges Argument anzubieten.Am Schluss appelliert der Abgeordnete, der entweder ein Lügner oder auf groteske Weise in seinem Fachgebiet inkompetent ist, an das Publikum:„Lasst Euch bitte nicht kirre machen von den Weltuntergangspropheten, die aus Eurer Verunsicherung Kapital schlagen wollen.“Ganz schön dreist, derartige Desinformation zu betreiben und dann Leute wie Stützle und auch mich, die die Öffentlichkeit mit großem persönlichen Aufwand korrekt informieren und warnen wollen, zu beschimpfen und ihnen zu unterstellen, sie wollten Kapital schlagen.Das Schöne ist: Das Video von Stützle hatte nach drei Tagen schon 300.000 Aufrufe. Das Video von Repasi hat nach sieben Monaten noch nicht einmal 30.000. Aber leider ist es nicht Stützle, sondern es sind Leute wie Repasi, die in Brüssel über die Verordnungen zum Euro-Bargeld und zum digitalen Euro entscheiden.