COP30: Indigenenanführer will Lula „Standpauke“ halten

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13.11.2025 09.53Online seit heute, 9.53 UhrDer brasilianische Indigenenanführer Raoni Metuktire hat angekündigt, mit Brasiliens Präsidenten Luiz Inacio Lula ein ernstes Gespräch über umstrittene Energie- und Infrastruktur-Projekte im Amazonasgebiet zu führen. „Ich werde mich mit ihm verabreden und ihm, wenn nötig, eine Standpauke halten, so dass er mir zuhört“, sagte Raoni am Rande der UN-Klimakonferenz COP30 gestern (Ortszeit) in Belem.„Ich unterstützte Präsident Lula, aber er muss uns zuhören (…). Er muss uns respektieren“, fügte Raoni hinzu. Der Indigenen-Anführer, der in den 1980er-Jahren durch eine Kampagne mit dem britischen Musiker Sting gegen die Abholzung des Amazonas bekannt wurde, äußerte sich beim Gipfel der Völker (Peoples’ Summit), einer Parallelveranstaltung zur COP30.Der UNO-Klimakonferenz wird vorgeworfen, die Anliegen von Gruppen wie Indigenen nicht ausreichend zu berücksichtigen. Am Dienstag war es bei Protesten von Indigenen zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften gekommen.Raoni kritisierte unter anderem die Pläne der brasilianischen Regierung zum Bau der Ferraograo-Eisenbahnlinie zum Getreidetransport. Die 1000 Kilometer lange Bahnstrecke soll auch durch den Amazonas führen. Der Indigenen-Anführer kritisierte zudem Abholzung im brasilianischen Regenwald. „Wenn diese schlimmen Taten weitergehen, werden wir Probleme kriegen“, sagte er.Präsident Lula unterstützt auch Offshore-Ölbohrungen an der Amazonasmündung. Der staatliche Konzern Pertrobras rechnet eigenen Angaben zufolge damit, bald die Förderlizenz dafür zu bekommen. Lula hatte angekündigt, den Ölriesen zum „größten Erdöl-Unternehme der Welt“ auszubauen. Brasilien ist derzeit der weltweit achtgrößte Erdölförderer. Zurück zur StartseiteORF.atNicht alle Bilder konnten vollständig geladen werden. Bitte schließen Sie die Druckvorschau bis alle Bilder geladen wurden und versuchen Sie es noch einmal.