10.11.2025 23.06Online seit heute, 23.06 UhrUngarns Regierung erhält im Streit mit der EU laut eigenen Angaben Schützenhilfe aus den USA. Auf der Suche nach Alternativen zu blockierten EU-Geldern entwickle Ungarn ein Rahmenabkommen mit der Regierung von US-Präsident Donald Trump, erklärte Wirtschaftsminister Marton Nagy heute.Das Abkommen könne eine Zusammenarbeit bei Swap-Geschäften, Kredite oder die Finanzierung von Infrastruktur umfassen. Eine Stellungnahme der US-Regierung lag zunächst nicht vor.Die EU-Kommission hält derzeit für Ungarn vorgesehene Mittel in Milliardenumfang wegen Zweifeln an der Einhaltung rechtsstaatlicher Standards zurück. Das betrifft unter anderem Korruptionsbekämpfung, Justizwesen und Pressefreiheit.Nagy wies Vergleiche mit US-Finanzhilfen für Argentinien zurück, mit denen nach Aussagen von Kritikern Trump den umstrittenen Präsidenten Javier Milei kurz vor wichtigen Wahlen unterstützen wollte. „Das ist ein Schutzschild, den man nicht als Rettungspaket bezeichnen kann“, zitierte die Nachrichtenwebsite Index.hu den Wirtschaftsminister. Vergleiche mit Argentinien seien verfehlt.Oppositionsführer Peter Magyar, der in den meisten Umfragen vor Orban liegt, sprach dagegen von einem „Rettungspaket“ und forderte Zentralbankchef Mihaly Varga auf, Details zu der Vereinbarung zu veröffentlichen.Bau- und Verkehrsminister Janos Lazar sagte in einem YouTube-Interview, Ungarn könne nicht mehr von der EU „erpresst“ werden. „Die Haltung der US-Regierung, ihre Botschaft ist vollkommen klar: Wenn es kein Geld aus Brüssel gibt, wird es Geld aus den USA geben.“