Wie „anschlussfähig“ will die AfD werden?

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Von WOLFGANG HÜBNER | Die offensichtlichen Differenzen um die Russland-Politik der AfD zwischen ihren Vorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla sind für aufmerksame Beobachter keine Überraschung, haben aber einigen Konfliktstoff. Denn es geht nicht nur bei diesem Thema um die brisante Frage der sogenannten „Anschlussfähigkeit“ der Partei gegenüber anderen politischen Kräften. Realpolitisch handelt es sich vorrangig um das Verhältnis zur Union aus CDU/CSU. Es gibt schließlich genug AfD-Mandatsträger im Bund und in den Ländern, die in der Union politisch sozialisiert wurden.Und es gibt nicht wenige AfD-Mitglieder und Wähler, die ihre Hoffnungen auf den Zusammenbruch der „Brandmauer“ und eine schnelle Koalition mit der CDU/CSU setzen. Diese Hoffnungen wären dann nicht unberechtigt, wenn es realistische Tendenzen und Personen bei den Unionsparteien zu erkennen gäbe, mit denen die AfD längerfristig politisch ins Geschäft kommen könnte. Doch die sind beim besten Willen nirgends in Sicht. Die Union ist nicht nur geistig und konzeptionell erschöpft, sondern leidet auch am Defizit von Persönlichkeiten, die als Partner in Frage kämen.Schauen wir uns zum Beispiel die medial auffälligen „Jungen Wilden“ unter den Bundestagsabgeordneten von CDU/CSU an, also deren Zukunft: Sie rebellieren nicht gegen die selbstschädigende Sanktionspolitik oder die Milliarden Steuergelder ins Kiewer Korruptionsloch, sondern gegen den Rentenkompromiss der Berliner Regierungskoalition. Der für viele Rentner keineswegs befriedigende Kompromiss ist diesem asozialen Nachwuchs noch zu viel, weil er „zulasten der nächsten Generation“ ginge.Was will eine Partei wie die AfD, die sich für die Interessen ihrer sie wählenden Normalverdiener und Normalrentner einsetzt, mit solchen Leuten erreichen? Was will die AfD, außer ihren notorischen NATO-Soldaten Rüdiger Lucassen oder Hannes Gnauck, mit einer Union anfangen, in der Russenhass, heimliche Chinesenfeindschaft und Trump-Verachtung von der Spitze bis zur Basis vorherrschen? Wer sich unter diesen Umständen, die auch ein Abgang von Friedrich Merz nicht wesentlich verändern würde, „anschlussfähig“ für die marode Union machen möchte, betreibt – bewusst oder unbewusst – den Genickbruch und die Spaltung der AfD.Tino Chrupalla und seine Berater sind sich dieser Tatsache offenbar bewusst. Ob die außenpolitisch schon immer schwächelnde Alice Weidel das auch ist, kann nach ihren jüngsten Äußerungen bezweifelt werden. Weder sie noch jemand sonst in der AfD-Spitze sollte vergessen: Anschlussfähig muss eine Partei, die dauerhaften Erfolg haben will, ausschließlich bei den wirklichen Interessen der Masse des Volkes sein. Die meisten Deutschen wollen keinen Krieg mit Russland und sind den Raub von Steuergeldern für Kiew leid. Sie haben deswegen kein Problem mit Politikern, die das Gespräch mit Russland suchen, nicht aber die Feindschaft.Wolfgang Hübner.PI-NEWS-Autor Wolfgang Hübner schreibt seit vielen Jahren für diesen Blog, vornehmlich zu den Themen Geopolitik, Linksfaschismus, Islamisierung Deutschlands und Meinungsfreiheit. Der langjährige Stadtverordnete und Fraktionsvorsitzende der „Bürger für Frankfurt“ legte 2016 sein Mandat im Frankfurter Römer nieder. Hübner ist über seine Facebook-Seite und seinen Telegram-Kanal erreichbar. Seine politische Biographie „Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom“ ist im Engelsdorfer-Verlag, 226 Seiten, ISBN 978-3-69095-029-9, 24,80 Euro, erschienen.The post Wie „anschlussfähig“ will die AfD werden? appeared first on PI-NEWS.