Israel: Weitere Lebensmittel über Gaza abgeworfen

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28.07.2025 16.26Online seit heute, 16.26 UhrNach israelischen Angaben sind heute den zweiten Tag in Folge Hilfsgüter aus der Luft über dem Gazastreifen abgeworfen worden. Die Lieferungen umfassten nach Angaben der israelischen Armee 20 Paletten mit Lebensmitteln, die an Fallschirmen über dem abgeriegelten Küstenstreifen abgeworfen wurden.Die Aktion sei in Zusammenarbeit mit Jordanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) erfolgt, hieß es in einer Mitteilung des Militärs. Der Abwurf von Hilfsgütern aus der Luft sei Teil einer „Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung der humanitären Hilfe“ im Gazastreifen.ReutersIsrael hatte gestern erstmals seit Monaten die Einfuhr von Hilfslieferungen in größerem Stil zugelassen. Zuvor kündigte das Land Maßnahmen an, um die Lieferung von Hilfsgütern zu erleichtern. Dazu zählt unter anderem die Verhängung von Feuerpausen sowie die Einrichtung sicherer Korridore für den Transport.Bereits im vergangenen Jahr hatten Jordanien, Deutschland und andere Länder einige Wochen lang Hilfsgüter über dem Gazastreifen abgeworfen. Internationale NGOs halten die Methode jedoch wegen der relativ geringen Mengen und der prekären Lage in dem Gebiet für ineffektiv und auch teuer, etwa im Vergleich zu Lastwagentransporten. Außerdem könnten Menschen auf dem Boden durch die Paletten verletzt werden.300 Lkws nach Gaza gefahrenNach israelischen Angaben erreichten seit gestern 300 Lkws mit Hilfsgütern Gaza. Sie seien von UNO- und anderen Organisationen übernommen worden.Die Lieferungen trafen auf eine ausgehungerte und verzweifelte Bevölkerung. Eine beträchtliche Menge an Lebensmitteln sei in das Gebiet gebracht worden, aber „vieles davon wurde geplündert“, sagte der UNO-Nothilfekoordinator Tom Fletcher der britischen BBC. Es sei ein Beginn gewesen und zugleich „nur ein Tropfen in einem Ozean“. Die nächsten paar Tage seien entscheidend.Trump ruft Israel zu anderer Vorgehensweise aufUS-Präsident Donald Trump mahnte unterdessen Israel zu einer anderen Vorgehensweise im Kampf gegen die radikalislamische Hamas. Er habe das dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mitgeteilt, sagte Trump auf seinem Golfplatz in Turnberry in Schottland, wo er den britischen Premierminister Keir Starmer begrüßte.Die Menschen im Gazastreifen benötigten dringend Nahrung und Sicherheit. Im Fernsehen seien Kinder zu sehen gewesen, die sehr hungrig ausgesehen hätten. Trump kündigte die Einrichtung neuer Verteilzentren für Lebensmittel an.„Einige dieser Kinder – das ist echtes Verhungern“, sagte Trump. „Das kann man nicht vortäuschen, und deshalb werden wir uns noch mehr engagieren.“ „Wir werden Lebensmittelzentren einrichten, wo die Leute hingehen können“, sagte Trump. Die Hilfszentren sollten frei zugänglich sein und „keine Zäune“ haben.UNO-Konferenz zur Zweistaatenlösung beginnt in New YorkIsrael hatte gestern erstmals seit Monaten die Einfuhr von Hilfslieferungen in größerem Stil zugelassen. Die vorläufige Kehrtwende Israels im Umgang mit der humanitären Hilfe für den Gazastreifen erfolgte vor dem Hintergrund wachsender Kritik aus dem Ausland an den als unerträglich empfundenen Zuständen.Vertreter der UNO-Mitgliedsstaaten beraten ab heute in New York über die Zukunft der Palästinensergebiete und eine Wiederbelebung der Idee einer Zweistaatenlösung im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Der französische Außenminister Jean-Noel Barrot erwartet die erstmalige Verurteilung der Hamas durch arabische Staaten.