Satirischer Liedermacher Tom Lehrer gestorben

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28.07.2025 17.28Online seit heute, 17.28 UhrTom Lehrer, einer der bekanntesten satirischen Liedermacher der USA, ist tot. Er starb im Alter von 97 Jahren, wie US-Medien gestern berichteten. Lehrer war eigentlich Mathematiker, mit seinen zynischen und teils hochpolitischen Songs gewann er viele begeisterte Fans – auch wenn er seine Musikkarriere jäh enden ließ.1938 in Manhattan geboren, galt Lehrer als Mathematik-Wunderkind: Schon mit 15 begann er sein Studium an der Universität Harvard, das er bereits drei Jahre später abschloss. Als Mathematiker unterrichtete er später selbst in Harvard, am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und an der University of California, Santa Cruz.AP/Paul SakumaSchnell Kultstatus erreichtSeine musikalische Karriere startete mit seinem ersten Auftritt mit 22 Jahren, mit 25 veröffentlichte er seine erste Platte, die per Mundpropaganda schnell Kultstatus erreichte. Anfang der 1960er Jahre hatte er regelmäßige Auftritte in der US-Version der ursprünglich von der britischen BBC entwickelten Satireshow „That Was the Week That Was“, für die er seine Texte weit politischer und tagesaktueller gestaltete.Auf seinem zweiten Album findet sich der Song „Poisoning Pigeons in the Park“ – Georg Kreislers „Tauben vergiften“, der Wiener Liedermacher bestritt zu Lebzeiten allerdings ein Plagiat.Spät wiederentdecktAnfang der 1970er Jahre ließ Lehrer seine musikalische Laufbahn ausklingen und konzentrierte sich auf seine akademische Karriere. Für viele Jahre gerieten seine Lieder dann in Vergessenheit. Erst rund um 2000 folgte eine große Lehrer-Wiederentdeckung: Musiker wie Randy Newman und „Weird Al“ Yankovic nannten ihn ein Vorbild und eine Inspiration. Zu seinen Fans zählt auch „Harry Potter“-Darsteller Daniel Radcliffe, der ihn gar als persönlichen Helden bezeichnete. 2020 gab Lehrer sein gesamtes Werk gemeinfrei, das damit ohne Urheberrechtsschutz genutzt werden kann.