Es gibt Dinge im Leben, auf die kann man sich verlassen: Die Deutsche Bahn kommt zu spät, der Sommer fällt ins Wasser – und Friedrich Merz bricht ein Wahlversprechen. Wer hätte das gedacht? Ach ja, eigentlich jeder. Aber lassen Sie uns doch gemeinsam in die wundersame Welt der politischen Verlässlichkeit eintauchen, wo das Heizungsgesetz nicht nur bleibt, sondern auch gleich zum Symbol für alles wird, was in diesem Land so herrlich schief läuft.Das Märchen vom tapferen VersprechensbrecherErinnern wir uns kurz zurück an die Zeit vor der Wahl. Da stand er noch da, unser Friedrich Merz (liebevoll Fotzenfritz genannt), mit dem Brustton der Überzeugung und versprach den frierenden Massen: „Das Heizungsgesetz ? Nicht mit mir! Wenn ich erst mal Kanzler bin, dann wird wieder ordentlich geheizt – notfalls mit Kohlebriketts aus dem letzten Jahrhundert!“ Die Menge jubelte, die Heizungsbauer rieben sich die Hände und selbst Oma Erna aus Castrop-Rauxel bestellte schon mal prophylaktisch eine neue Ölheizung.Und jetzt? Jetzt bleibt das Heizungsgesetz bestehen. Ja, richtig gelesen. Es bleibt einfach stehen wie ein Denkmal deutscher Politikinkompetenz. Man könnte fast meinen, es handelt sich um ein Naturgesetz – so sicher wie die Schwerkraft oder die Tatsache, dass Politiker nach der Wahl plötzlich an Amnesie leiden.Die große Enttäuschung: Bürger am Rande des NervenzusammenbruchsDie Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. In den sozialen Netzwerken überschlagen sich die Kommentare: „Ich habe extra meine Gasheizung gestreichelt und ihr versprochen, dass sie bleiben darf!“, schreibt ein enttäuschter Bürger. Ein anderer fragt: „Kann ich mein Kreuz bei der nächsten Wahl zurückgeben?“ Und irgendwo in Berlin sitzt ein Lobbyist und lacht sich ins Fäustchen.Aber seien wir ehrlich: Wer hat denn wirklich geglaubt, dass das Heizungsgesetz abgeschafft wird? Wahrscheinlich dieselben Leute, die immer noch hoffen, dass der BER irgendwann Gewinn macht oder dass man mit einem 49-Euro-Ticket tatsächlich durch ganz Deutschland fahren kann – ohne Umsteigen und ohne Verspätung natürlich.Friedrich Merz: Der Houdini unter den VersprechensbrechernMan muss es ihm lassen: Friedrich Merz versteht sein Handwerk. Mit einer Eleganz sondergleichen windet er sich aus seinen Versprechen heraus wie ein Aal im Teflonbecken. Heute so, morgen anders – Hauptsache irgendwie regieren. Das nennt man dann wohl Flexibilität oder Realpolitik. Oder schlichtweg Prinzipienlosigkeit.Natürlich gibt es dafür auch eine offizielle Begründung: Die Lage habe sich geändert, Europa fordere dies und jenes, Klimaziele müssten eingehalten werden – blablabla. Am Ende klingt es immer gleich: „Wir mussten leider unsere Meinung ändern.“ Übersetzt heißt das so viel wie: „Wir haben keine Ahnung mehr, was wir eigentlich wollten.“Das Heizungsgesetz als Symbol deutscher PolitikDas Heizungsgesetz ist inzwischen mehr als nur ein Gesetzestext voller Paragraphen und Ausnahmeregelungen (von denen niemand mehr weiß, für wen sie eigentlich gelten). Es ist zum Symbol geworden – für gebrochene Versprechen, für politische Beliebigkeit und für den unerschütterlichen Glauben daran, dass es schon irgendwie weitergeht.Die Bürger dürfen jetzt also weiter sparen – nicht nur beim Heizen, sondern auch bei ihren Erwartungen an die Politik. Denn eines ist sicher: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Und nach dem gebrochenen Versprechen ist vor dem nächsten gebrochenen Versprechen.Warm anziehen!Was lernen wir daraus? Am besten zieht man sich warm an – nicht wegen des Heizungsgesetzes, sondern wegen der kalten Dusche namens Realitätspolitik. Wer heute noch glaubt, dass Politiker ihre Versprechen halten, glaubt wahrscheinlich auch an den Weihnachtsmann oder daran, dass Steuererklärungen Spaß machen können.Friedrich Merz hat uns einmal mehr gezeigt: Vertrauen ist gut – Sarkasmus ist besser! Bleibt also nur zu hoffen, dass wenigstens die Satiriker dieses Landes weiterhin genug Stoff bekommen. Aber da mache ich mir keine Sorgen – solange das Heizungsgesetz bleibt und Politiker wie Merz regieren, wird uns garantiert nie kalt ums Herz.Der Beitrag Friedrich Merz und das Heizungsgesetz: Ein weiteres Meisterwerk politischer Glaubwürdigkeit erstrahlte zuerst auf QPress.