Beben vor Kamtschatka – Tsunami-Warnung

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30.07.2025 03.28Online seit heute, 3.28 UhrEin schweres Erdbeben der Stärke 8,6 hat heute die russische Halbinsel Kamtschatka am Pazifik erschüttert. Laut Aussagen des russischen Regionalministers für Notlagen, Sergej Lebedew, traf eine drei bis vier Meter hohe Tsunami-Welle daraufhin auf Küstenabschnitte der Halbinsel, die im äußersten Osten Russlands liegt. Die japanische Wetterbehörde erklärte, sie erwarte eine bis zu drei Meter hohe Tsunami-Welle an größeren Küstenabschnitten.Wellen auch im Pazifik erwartetDer japanische Rundfunksender NHK berichtete, dass die Regierung für einige Gebiete Evakuierungsanordnungen erlassen hat. Das US-Tsunami-Warnsystem warnte ebenfalls vor „gefährlichen Tsunami-Wellen“ innerhalb der nächsten Stunden entlang einiger Küsten im Pazifik. Über drei Meter hohe Wellen seien möglich an den Küsten der nordwestlichen hawaiianischen Inseln und der russischen Küste. Ein bis drei Meter hohe Wellen könnten die Küsten Japans, Guams und Hawaiis treffen.Nach vorläufigen Informationen habe es in Russland keine Verletzten gegeben, aber ein Kindergarten wurde beschädigt. Wegen der Tsunami-Gefahr wurde für die Kleinstadt Sewero-Kurilsk eine Evakuierung angeordnet, wie der Gouverneur von Sachalin, Waleri Limarenko, im Onlinenetzwerk Telegram mitteilte. Das Erdbeben sei schwer und das stärkste seit Jahrzehnten gewesen, sagte der Gouverneur von Kamtschatka, Wladimir Solodow, in einer Videobotschaft.Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS lag das Zentrum des Bebens in einer geringen Tiefe von 19,3 Kilometern. Russische Seismologen orteten das Beben 150 Kilometer von der Hauptstadt der Region Kamtschatka, Petropawlowsk-Kamtschatski, entfernt. Sie gaben die Stärke des Bebens mit 7,1 an.Kästen fielen um, Spiegel zerbrachenWie ein Korrespondent der russischen Nachrichtenagentur TASS berichtete, gab es insgesamt vier Beben. Viele Menschen seien ohne Schuhe und Oberbekleidung auf die Straße gelaufen. In den Wohnungen fielen Kästen um, Spiegel gingen zu Bruch, Autos schwankten auf der Straße und Balkone an Gebäuden wackelten spürbar. Außerdem seien Stromausfälle und Ausfälle der Mobilfunkdienste zu beobachten.Bei der Halbinsel Kamtschatka treffen die pazifische und die nordamerikanische Kontinentalplatte aufeinander, was die Region zu einer der weltweit erdbebenreichsten Zonen macht. Am 20. Juli hatte sich in derselben Region ein Erdbeben der Stärke 7,4 ereignet. Dabei kam es zu keinen größeren Schäden.