Am 25. August wird Google den Betrieb seiner Kurzlink-Domain „goo.gl“ endgültig einstellen. Alle bislang erstellten Links in diesem Format werden dann nicht mehr erreichbar sein und mit einer Fehlermeldung auf sich aufmerksam machen.Google hatte den Dienst zur Generierung neuer Kurzlinks bereits Ende 2019 eingestellt, bestehende Verweise blieben jedoch zunächst weiterhin nutzbar. Die nun anstehende Abschaltung betrifft alle in den vergangenen Jahren erzeugten Kurzadressen.Die Begründung für den Schritt liegt laut Google im veränderten Nutzerverhalten. Immer weniger Menschen nutzen Kurzlinks, um Inhalte zu teilen. Nach Unternehmensangaben waren zuletzt über 99 Prozent der bestehenden Links inaktiv. Die verbleibenden aktiven Verknüpfungen sind offenbar nicht bedeutend genug, um eine langfristige Infrastruktur zu rechtfertigen. Die bevorstehende Abschaltung setzt nun einen endgültigen Schlussstrich unter das Angebot.Digitale Verweise ohne RückfallebeneDie Entscheidung hat jedoch Auswirkungen, die über den privaten Gebrauch einzelner Google-Maps-Links hinausgehen. Viele der verkürzten Adressen wurden in wissenschaftlichen Veröffentlichungen, Fachbüchern oder auf öffentlichen Webseiten verwendet. Teilweise handelt es sich um dauerhafte Verweise in Printpublikationen, für die keine Alternative nachgetragen werden kann. Die Abschaltung entzieht diesen Verweisen ihre Funktion und macht den ursprünglich referenzierten Inhalt unauffindbar.Die Kurzlinks wurden schon länger von Warnhinweisen begleitetWährend sich dieser Verlust technisch betrachtet vermeiden ließe, etwa durch eine statische Weiterleitung der bestehenden Datenbank, hat sich Google offenbar bewusst gegen eine solche Lösung entschieden, auch wenn die Kosten dafür vergleichsweise gering ausfallen würden.Auch alternative Konzepte wie ein passwortgeschützter oder beschränkter Zugang zu einer Datenbank mit Weiterleitungsinformationen wurden bislang nicht umgesetzt. Damit droht nicht nur ein Komfort-Problem, selbst die manuelle Recherche nach den Original-Adressen wird nicht mehr möglich sein.Google lehnt Archivierungshilfe abDie Abschaltung von goo.gl unterstreicht einmal mehr, wie instabil digitale Dienste sein können, insbesondere wenn sie kostenlos angeboten werden. Im aktuellen Fall hatte sogar der Internetdienstleister Cloudflare angeboten, den Betrieb der Kurzlink-Domain weiterzuführen. Google lehnte das Angebot jedoch ausdrücklich ab.Aktuell versuchen ehrenamtliche Initiativen, Teile der alten goo.gl-Datenbank zu sichern. Dennoch dürfte ein erheblicher Teil der betroffenen Links dauerhaft verloren gehen. Wer bisher noch aktive goo.gl-Verweise nutzt, sollte sich möglichst zeitnah um Alternativen bemühen.Der Beitrag goo.gl vor Abschaltung: Alle Kurzlinks verlieren ihre Funktion erschien zuerst auf ifun.de.