Präsident der jüdischen Gemeinde Graz kritisiert Deutsch

Wait 5 sec.

01.08.2025 18.31Online seit heute, 18.31 UhrDer schon zuvor mit Kritik bedachte Auftritt des Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Oskar Deutsch in der ZiB2 sorgt auch in den eigenen Reihen für Unmut. Elie Rosen, Präsident der jüdischen Gemeinde in Graz, sagte in der „Kronen Zeitung“, die humanitäre Situation im Gazastreifen vollkommen zu negieren, habe sicherlich nicht dazu beigetragen, die Wogen zu glätten, sondern vielmehr die Frage aufgeworfen, „ob auf unserer Seite ausreichend Sensibilität vorhanden ist.“Das Interview habe die Lage, die ohnehin schon sehr angespannt sei, jedenfalls nicht entschärft, sagte Rosen.Deutsch hatte das Vorgehen Israels im Gazakrieg verteidigt. Kritisch gesehen wurde auch, dass der IKG-Präsident gemeint hatte, dass man nicht wisse, ob im Gazastreifen tatsächlich eine Hungersnot drohe.Deutsch spreche die Propaganda-Bildverbreitung im Internet und die vielen Fake-Bilder an, meinte dazu Rosen: „Dabei übersieht er allerdings, dass es ein humanitäres Problem in Gaza gibt, das niemand verleugnen kann.“ Überall, wo Krieg herrsche, litten und hungerten Menschen. Als Vertreter einer Religionsgesellschaft sei man gut beraten, zu entpolarisieren und auch darzustellen, dass eine differenzierte Diskussion innerhalb der jüdischen Gemeinden möglich ist, meinte der Präsident der jüdischen Gemeinde Graz.