USA drohen mit neuen Angriffen auf Irans Nuklearanlagen

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Die Erklärung von US-Präsident Donald Trump, die USA seien bereit, einen weiteren Schlag gegen Irans Nuklearanlagen zu führen, falls diese wiederhergestellt werden, hat die Spannungen im Nahen Osten verschärft. Diese Drohung, veröffentlicht von der russischen Nachrichtenagentur TASS, folgt auf die US-Angriffe im Juni 2025 auf die iranischen Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan. Parallel dazu hat ein Telefonat zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu die Bedeutung diplomatischer Lösungen betont. Dieser Artikel beleuchtet die US-Drohung, die Reaktionen des Iran, Russlands diplomatische Initiativen und die geopolitischen Implikationen, basierend auf verfügbaren Informationen.Trumps Drohung: Ein erneuter Schlag gegen Irans AtomprogrammAm 19. Juli 2025 erklärte US-Präsident Donald Trump auf seiner Plattform Truth Social, dass die USA alle neuen Nuklearanlagen, die Iran zu bauen versuche, zerstören würden. „Alle drei Nuklearanlagen im Iran wurden vollständig zerstört und/oder ausgelöscht. Es würde Jahre dauern, sie wieder in Betrieb zu nehmen“, schrieb Trump und fügte hinzu, dass ein Wiederaufbau an neuen Standorten ebenfalls mit Zerstörung beantwortet werde. Diese Aussage folgt auf die Operation „Midnight Hammer“ vom 22. Juni 2025, bei der die USA die iranischen Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan mit B-2-Tarnkappenbombern und bunkerbrechenden GBU-57-Bomben sowie Tomahawk-Marschflugkörpern angriffen. Trump bezeichnete den Angriff als „spektakulären militärischen Erfolg“, der das iranische Atomprogramm „vollständig zerstört“ habe.Operation „Midnight Hammer“: Der Angriff vom Juni 2025Details der US-MilitäroperationDie Operation „Midnight Hammer“ war ein koordinierter Angriff, bei dem sieben B-2-Tarnkappenbomber 14 GBU-57-Bomben auf Fordo und Natans abwarfen, während ein U-Boot 24 Tomahawk-Marschflugkörper auf Isfahan abfeuerte. Die Anlage Fordo, tief in einem Berg südlich von Teheran gelegen, gilt als Herzstück des iranischen Atomprogramms, da sie Uran auf bis zu 60 % anreichern kann, was nahe an waffenfähigem Material liegt. Die GBU-57, bekannt als „Massive Ordnance Penetrator“, ist die einzige konventionelle Waffe, die solche unterirdischen Anlagen zerstören kann, da sie bis zu 60 Meter Beton durchdringen kann. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth und Generalstabschef Dan Caine lobten die Präzision des Einsatzes, der in enger Abstimmung mit Israel erfolgte.Kontroverse um die ZerstörungWährend Trump und das Weiße Haus behaupten, die Anlagen seien „vollständig zerstört“, widersprechen Berichte von US-Medien wie The New York Times und CNN. Ein vorläufiger Bericht des US-Geheimdienstes DIA legt nahe, dass die Angriffe das iranische Atomprogramm nur um einige Monate zurückgeworfen haben. Satellitenaufnahmen deuten darauf hin, dass Iran vor den Angriffen hochangereichertes Uran abtransportiert haben könnte. Die iranische Nachrichtenagentur Irna berichtete, dass nur Teile des Bereichs um Fordo beschädigt wurden, und die iranische Atomenergiebehörde erklärte, das Programm werde fortgesetzt. Trump wies diese Berichte als „Fake News“ zurück und forderte die Entlassung der beteiligten Journalisten.Irans Reaktion: Vergeltung und StandhaftigkeitMilitärische und diplomatische AntwortDer Iran reagierte auf die US-Angriffe mit Vergeltungsschlägen. Am 23. Juni 2025 griff Teheran US-Militärstützpunkte in Katar und dem Irak an, während etwa 30 Raketen auf Israel abgefeuert wurden. Irans Außenminister Abbas Araghtschi nannte die US-Angriffe „ungeheuerlich“ und drohte mit „dauerhaften Folgen“. Die iranische Atomenergiebehörde verurteilte die Angriffe als „barbarische Aktion“ und setzte die Zusammenarbeit mit der IAEA aus, bis die Angriffe verurteilt und die Sicherheit der Anlagen gewährleistet sei. Der stellvertretende Außenminister Majid Takht Ravanchi erklärte gegenüber der BBC, dass Iran Verhandlungen mit den USA nur bei einem Verzicht auf weitere Angriffe fortsetzen werde.Fortsetzung des AtomprogrammsTrotz der Schäden betont Iran, dass sein Atomprogramm weiterläuft. Laut dem iranischen Analysten Diago Hosseini verfügt das Land über die Fähigkeit und das Wissen, nukleare Aktivitäten fortzusetzen, und könnte aus vorhandenem hochangereichertem Uran mehrere Atombomben herstellen, was jedoch bis zu zwei Jahre dauern könnte. Iran bestreitet, an Atomwaffen zu arbeiten, und besteht auf dem Recht, Uran für zivile Zwecke anzureichern. Diese Haltung verschärft die Spannungen mit den USA und Israel, die Iran als „weltweit größten staatlichen Sponsor des Terrors“ bezeichnen.Russlands diplomatische Initiative: Das Putin-Netanjahu-TelefonatFokus auf friedliche LösungenIn einem Telefonat mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu betonte der russische Präsident Wladimir Putin die Notwendigkeit einer friedlichen Lösung der Konflikte im Nahen Osten. Laut TASS wurden verschiedene Aspekte der angespannten Lage in der Region besprochen, wobei Russland seine unveränderte Position zugunsten ausschließlich diplomatischer Ansätze bestätigte. Putin unterstrich die Bedeutung der Unterstützung der Einheit, Souveränität und territorialen Integrität Syriens, eines engen Verbündeten Russlands, das durch die jüngsten Spannungen im Nahen Osten weiter destabilisiert werden könnte. Zudem erklärte Russland seine Bereitschaft, bei der Suche nach Verhandlungslösungen bezüglich des iranischen Atomprogramms zu helfen.Russlands Rolle im KonfliktRusslands Angebot, als Vermittler im Konflikt um das iranische Atomprogramm zu agieren, steht im Kontrast zur harten Linie der USA und Israels. Als Mitglied des UN-Sicherheitsrats und früherer Verhandlungspartner im Atomabkommen (JCPOA) hat Russland Erfahrung in der Diplomatie mit Iran. Die Unterstützung Syriens zeigt zudem Russlands strategisches Interesse, seinen Einfluss in der Region zu sichern, während die USA und Israel eine konfrontative Haltung einnehmen. Putins Gespräch mit Netanjahu signalisiert den Versuch, eine Eskalation zu verhindern und die Tür für Verhandlungen offen zu halten.Geopolitische Implikationen: USA, Israel und die WeltgemeinschaftUnterstützung durch IsraelDie US-Angriffe wurden in enger Abstimmung mit Israel durchgeführt, das seit dem 13. Juni 2025 iranische Ziele, einschließlich Atomanlagen und Militärstützpunkte, angreift. Netanjahu lobte die US-Operation als „mutige Entscheidung“ von historischer Tragweite und betonte, dass sie einen Wendepunkt für Frieden und Wohlstand im Nahen Osten darstelle. Israel betrachtet Iran als existenzielle Bedrohung und hat laut Geheimdienstberichten gezielt führende Generäle und Atomwissenschaftler eliminiert. Der israelische Armeesprecher Effie Defrin schätzte, dass das Atomprogramm um mehrere Jahre zurückgeworfen wurde, räumte jedoch ein, dass die Schäden noch nicht vollständig bewertet seien.Internationale Kritik und Aufrufe zur DiplomatieDie internationale Gemeinschaft reagierte gespalten. UN-Generalsekretär António Guterres bezeichnete die US-Angriffe als „gefährliche Wende“ und forderte eine Rückkehr zu Verhandlungen. Deutschland, Frankreich und Großbritannien (E3) appellierten an Teheran, den Atomwaffensperrvertrag einzuhalten. Arabische Länder wie der Irak und der Libanon verurteilten die Angriffe als Bedrohung für den regionalen Frieden. Die IAEA fordert dringend Zugang zu den angegriffenen Anlagen, um Schäden und Uranbestände zu überprüfen, was Iran bisher verweigert. Die Sorge vor einer nuklearen Verseuchung durch die Angriffe bleibt groß.Trumps Strategie: Druck oder Eskalation?Politische Motive hinter der DrohungTrumps Drohung, weitere Angriffe durchzuführen, könnte darauf abzielen, maximalen Druck auf Iran auszuüben, um Verhandlungen zu erzwingen. Nach dem Ausstieg aus dem Atomabkommen (JCPOA) 2018 hatte Trump zunächst eine diplomatische Lösung angestrebt, doch nach dem Scheitern von Gesprächen im Oman und Israels Angriffen im Juni 2025 änderte er seine Haltung. Innerhalb seines MAGA-Lagers stößt seine Politik auf Kritik: Isolationistische Anhänger werfen ihm vor, sein Versprechen, die USA aus Kriegen herauszuhalten, zu brechen. Dennoch scheint Trump durch die Unterstützung Israels und republikanischer Hardliner gestärkt.Risiken einer weiteren EskalationEin erneuter US-Angriff würde erhebliche Risiken bergen. Mit über 40.000 US-Soldaten in der Region könnten Vergeltungsschläge des Iran die USA in einen langwierigen Konflikt ziehen. Drohungen gegen Revolutionsführer Ali Chamenei wurden in Teheran als „Sünde“ bezeichnet, die mit dem Tod bestraft werden könne. Eine nukleare Verseuchung durch weitere Angriffe auf Fordo könnte die Region destabilisieren und internationale Kritik auslösen. Russlands Angebot zur Vermittlung könnte eine Alternative bieten, doch die Bereitschaft der USA und Israels, auf Diplomatie zu setzen, bleibt unklar.Diplomatie oder Konfrontation?Trumps Drohung, weitere iranische Nuklearanlagen zu zerstören, stellt Teheran vor die Wahl zwischen Verhandlungen und einer riskanten Eskalation. Russlands diplomatische Initiative, unterstrichen durch Putins Gespräch mit Netanjahu, zeigt die Bereitschaft, eine friedliche Lösung zu fördern, während die USA und Israel eine harte Linie fahren. Die unklare Schadenslage der bisherigen Angriffe und Irans Entschlossenheit, sein Atomprogramm fortzusetzen, lassen Zweifel an der Effektivität der US-Strategie aufkommen. Die internationale Gemeinschaft, einschließlich der EU und der UN, drängt auf eine diplomatische Lösung, doch die Spannungen zwischen Washington, Teheran und Jerusalem machen eine Deeskalation schwierig. Der Konflikt wird die globale Stabilität weiter beeinflussen, während Länder wie Argentinien, die sich an die USA anlehnen, die Entwicklungen aufmerksam verfolgen