24.07.2025 11.16Online seit heute, 11.16 UhrAngesichts der Wasserknappheit in der iranischen Hauptstadt Teheran schließt Präsident Massud Peseschkian eine Verlegung der 15-Millionen-Einwohner-Metropole nicht aus.„Die Lage ist ernst, und Teheran hat wirklich kein Wasser mehr“, sagte Peseschkian laut dem Nachrichtenportal Asr-Iran. Die Verlegung der Hauptstadt wäre als Notlösung nicht auszuschließen.Normale Wasserversorgung derzeit unmöglichEiner der größten Stauseen könnte bereits innerhalb der nächsten vier Wochen austrocknen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur IRNA. An sieben Staudämmen im ganzen Land sei der Füllstand auf unter zehn Prozent gesunken, in den Provinzen Hormusgan und Fars trockneten zwei Talsperren komplett aus.Klimafachleute sagten, 80 Prozent der Stauseen seien fast leer. Eine normale Wasserversorgung sei mindestens in den kommenden zwei Monaten nicht mehr möglich, nämlich bis Regenfälle im Herbst die Lage entspannen.Behörden und Schulen geschlossenPeseschkian nannte die jahrelange Dürre im Land als einen Grund für die aktuelle Krise, kritisierte aber auch die Umweltpolitik der Vorgängerregierungen, die dieses Thema weitgehend ignoriert hatten. Die Regierung hält wegen der Krise bis mindestens Samstag alle Behörden und Schulen geschlossen.Die Energie- und Wasserkrise hat auch zur Schließung vieler Fabriken geführt und die Produktionskapazitäten im Land erheblich geschwächt. Im Zuge dessen wird mit einer großen Entlassungswelle gerechnet.Kritiker werfen den Provinzverwaltungen indes Misswirtschaft vor. Viele Einwohnerinnen und Einwohner Teherans haben die Hauptstadt bereits in Richtung Norden des Landes verlassen.