Angriff auf Gefängnis im Iran: Amnesty fordert Aufklärung

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22.07.2025 13.52Online seit heute, 13.52 UhrDer israelische Angriff auf das berüchtigte Ewin-Gefängnis in der iranischen Hauptstadt Teheran vor rund vier Wochen soll nach Auffassung der Menschenrechtsorganisation Amnesty International als mögliches Kriegsverbrechen untersucht werden.„Nach dem humanitären Völkerrecht gilt ein Gefängnis oder ein Haftort als ziviles Objekt, und es gibt in diesem Fall keine glaubwürdigen Beweise dafür, dass das Ewin-Gefängnis ein rechtmäßiges militärisches Ziel darstellte“, hieß es heute in einem Bericht der NGO.Im Krieg mit dem Iran hatte die israelische Armee mehrere Bereiche der Haftanstalt in der iranischen Hauptstadt Teheran bombardiert, nach israelischer Darstellung ein symbolischer Schlag gegen die iranische Regierung.Aktivistinnen und Aktivisten sowie ehemalige Insassen reagierten mit Kritik: Der Angriff gefährde das Leben politischer Gefangener und verhöhne deren Schicksal. Bei der Bombardierung wurden laut der Justiz im Iran mindestens 71 Menschen getötet.Schätzungen von Amnesty zufolge befanden sich während der Luftangriffe zwischen 1.500 und 2.000 Gefangene in der Haftanstalt, darunter politische Häftlinge und Ausländer, die in umstrittenen Prozessen verurteilt worden waren. Das Gefängnis gilt als Ort schwerer Menschenrechtsverletzungen.Der iranische Justizsprecher Asghar Dschahangir sagte heute, dass weiterhin 27 Häftlinge flüchtig seien, die im Chaos nach den Angriffen entkommen waren. Insgesamt seien 75 Insassen geflohen, 48 von ihnen seien mittlerweile wieder festgenommen worden, zitierte ihn die iranische Staatsagentur IRNA.