Der Bundesrechnungshof schlägt Alarm. In einem internen Bericht warnt er: Die Server der Bundesverwaltung sind weitgehend ungeschützt. Weniger als zehn Prozent erfüllen die grundlegenden Anforderungen an IT-Sicherheit. Die Bundesrepublik ist im digitalen Ernstfall nicht funktionsfähig.Ein gezielter Hackerangriff – und der Bundestag mit seinen 3200 Beschäftigten versinkt im Chaos. Keine E-Mails, kein Zugriff auf Daten, keine Warnsysteme. Das Kanzleramt wäre von der Außenwelt abgeschnitten, das Innenministerium könnte nicht mehr handeln.Das ist der nüchterne Befund des Rechnungshofs.Über 100 Rechenzentren betreibt der Bund, doch kaum eines ist gegen Ausfälle oder Angriffe gesichert. Die Netze sind alt, viele Serverräume verfügen nicht einmal über Notstromversorgung. Warum arbeitet der Staat mit Technik von vorgestern? Dieses digitale Desaster ist die Folge politischer Nachlässigkeit über Jahre.Brieftauben und MorsezeichenUnd nein, auf Brieftauben ist niemand mehr eingestellt. Auf keinem Dach eines Ministeriums existiert noch ein Taubenschlag. Und Morsezeichen per Spiegel und Taschenlampe? Das könnten allenfalls Haudegen aus Bundeswehrzeiten, die längst in Rente sind.Der Feind kommt heute auch nicht mehr mit schwerem Gerät über die Elbe. Ein Mausklick oder hundert in Wladiwostok, San Francisco oder Jaffa genügt. Und schon ist die aktuelle Speisekarte der Bundestagskantine kein Geheimnis mehr. Vielleicht aber auch Beschaffungspläne, Geheimverträge oder andere sensible Daten. Bürger, ruft euren Abgeordneten anAber genau das darf nicht so bleiben. Schreiben Sie Ihrem Bundestagsabgeordneten. Rufen Sie im Abgeordneten Büro an. Tell 030 2270, die Zentrale kennt die Durchwahl. Fragen Sie nach, warum diese Schwächen so lange hingenommen wurden. Wann endlich gehandelt wird. Und wer zur Verantwortung gezogen wird.Hier finden Sie alle Bundestagsabgeordneten:www.bundestag.de/abgeordneteSprechen Sie darüber. Teilen Sie diesen Bericht. Ihre Stimme zählt, nicht nur am Wahltag.Milliarden eingespartEin Lichtblick im digitalen Trümmerfeld bleibt dennoch: Könnten die Abgeordneten im Parlament deshalb nicht tagen, könnten sie auch keine Milliardenkredite bewilligen, keine Waffenlieferungen fordern, dann käme der Stillstand womöglich ausnahmsweise einmal dem Steuerzahler zugute.Erstveröffentlichung auf Opposition24