Bereits im Februar hatte Amazon eine überarbeitete Version seines Sprachassistenten vorgestellt. Unter dem Namen „Alexa Plus“ sollen neue KI-Funktionen künftig dafür sorgen, dass Nutzer nicht mehr in starren Kommandos sprechen müssen. Stattdessen ist die Interaktion natürlicher und orientiert sich stärker an Alltagssprache.In den Vereinigten Staaten startete der Dienst im Frühjahr zunächst in einer begrenzten Beta-Phase und wurde ausschließlich Prime-Kunden mit Echo-Show-Geräten angeboten.Nach anfänglichem Interesse blieb die öffentliche Reaktion allerdings verhalten. In sozialen Netzwerken war kaum von Nutzererfahrungen mit Alexa Plus zu lesen, was zu Spekulationen über die tatsächliche Verbreitung der Testversion führte. Nun hat das Technikportal The Verge erstmals einen ausführlichen Erfahrungsbericht veröffentlicht, der sowohl Potenzial als auch Schwächen des Systems aufzeigt.Ticketkauf und RestaurantbuchungBesonders hervorgehoben wird die Fähigkeit von Alexa Plus, eigenständig Aufgaben zu übernehmen, etwa das Buchen von Konzerttickets oder das Reservieren von Tischen in Restaurants. Bei der Anfrage nach Veranstaltungen in der Nähe schlug Alexa passende Konzerte vor und leitete den Nutzer bis zur Ticketauswahl auf der Plattform Ticketmaster. Auch die Integration in bestehende Nutzerkonten und die Übernahme von Zahlungsinformationen funktionierten reibungslos.Bei der Restaurantbuchung über OpenTable zeigten sich Schwächen bei der Terminverarbeitung. Ein angefragter Freitagstermin wurde zunächst auf einen Donnerstag gelegt und musste im Nachgang manuell korrigiert werden. Zwar konnte Alexa die Reservierung anpassen und im Kalender hinterlegen, der gesamte Vorgang war jedoch langsamer als eine direkte Buchung über die App.Handwerker-Buchung mit HindernissenWeniger erfolgreich verlief der Versuch, über Alexa einen Elektriker zu engagieren. Zwar wurden passende Dienstleister über Amazons Partnerdienst gefunden, doch die Terminvereinbarung musste letztlich doch manuell per Telefon und SMS erfolgen. Die Sprachassistentin blieb hier auf halber Strecke stehen und konnte den Prozess nicht vollständig abschließen. Das Szenario hatte der Onlinehändler zur Präsentation von Alexa Plus selbst als mögliches Einsatzfeld beworben.Auch wenn Alexa Plus mit mehr Natürlichkeit bei der Sprachverarbeitung punktet, zeigen die bisherigen Erfahrungen, dass die Integration in alltägliche Aufgaben noch lückenhaft ist. Amazon kündigte an, das Angebot schrittweise um weitere Dienste wie Lebensmittellieferungen und zusätzliche Termin-Buchungen zu erweitern. Bis dahin bleibt Alexa Plus vor allem ein technisches Experiment, das offenbar noch weit entfernt von eine globalen Rollout ist.Der Beitrag Alexa Plus: Ersteindrücke der KI-Assistenz fallen durchwachsen aus erschien zuerst auf ifun.de.