24.07.2025 12.27Online seit heute, 12.27 UhrDie humanitäre Lage im südlichen Syrien hat sich durch die Gewalt in der Region weiter verschärft. 145.000 Menschen seien bisher durch Kämpfe und Gewaltakte vertrieben worden, teilte das UNO-Nothilfebüro (OCHA) heute mit. Die meisten von ihnen seien innerhalb der Provinz Suwaida vertrieben oder in der benachbarten Provinz Daraa. Von der Gewalt betroffen sind schätzungsweise 220.000 Menschen.Nachdem bei Kämpfen auch Stromleitungen beschädigt wurden, sind Tausende Menschen in der ohnehin schlecht versorgten Region ohne Strom. Es gibt zudem kaum Zugang zu sauberem Wasser oder zu Kommunikationsnetzen. Aus Angst vor Kämpfen, mangels Strom und Wasser und weil zu wenig Nachschub an Lebensmitteln kommt, haben auch viele Bäckereien und Geschäfte geschlossen.Im südlichen Syrien waren vor eineinhalb Wochen Kämpfe zwischen Drusen und sunnitischen Stammesgruppen ausgebrochen, die von der Regierung in Damaskus unterstützt werden. Menschenrechtsaktivisten zufolge wurden mehr als 1.300 Menschen getötet, darunter etwa 200 durch „Hinrichtungen auf der Stelle“.Das Nachbarland Israel bombardierte Gebiete im Süden und in Damaskus mit dem erklärten Ziel, die Drusen zu schützen. Seit einigen Tagen herrscht in Suwaida eine angespannte Ruhe.„Weil die Spannungen zunehmen und Straßen zu den betroffenen Gebieten immer gefährlicher werden, ist es extrem schwierig, die besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu erreichen“, teilte der Syrische Rote Halbmond mit.