13.09.2025 20.53Online seit heute, 20.53 UhrWenige Tage nach der Ausladung des Dirigenten Lahav Shani von einem belgischen Festival hat Belgiens Premierminister Bart De Wever heute einen Auftritt des Israelis in der deutschen Stadt Essen besucht. Gemeinsam mit dem Deutschen Botschafter in Belgien, Martin Kotthaus, reiste der Premier zu einem Konzert an, das Shani und die Münchner Philharmoniker am Abend in der Ruhrgebietsstadt gaben.De Wever habe mit Shani auch persönlich gesprochen und seine Kritik an der Absage bekräftigt, hieß es in einer Erklärung, die Philharmonie-Intendantin Marie Babette Nierenz vor Konzertbeginn verlas. Auf der Plattform X hatte sich der belgische Premier zuvor schon zu Wort gemeldet und die Entscheidung „unverantwortlich“ genannt.Das Flanders Festival Ghent hatte die kurzfristige Absage des für den 18. September geplanten Konzertes damit begründet, dass Shani auch Musikdirektor des – allerdings nicht staatlichen – Israel Philharmonic Orchestra ist. Der in Tel Aviv geborene Musiker grenze sich nicht eindeutig genug von der israelischen Regierung ab, teilte das Festival mit. Die Ausladung des Dirigenten ist in Deutschland scharf kritisiert worden. Dem belgischen Festival wurde Antisemitismus vorgeworfen.Im Konzertsaal in Essen wurde der 36-Jährige nun mit grossem Applaus empfangen. Das Publikum bejubelte das Violinkonzert von Ludwig van Beethoven mit Lisa Batiashvili als Solistin. Auf dem Programm standen außerdem Franz Schuberts Sinfonie in h-Moll, die „Unvollendete“, sowie zwei Auszüge aus Richard Wagners „Tristan und Isolde“.