Clemens Arvay – unvergessen! Ruhe in Frieden!

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Am vergangenen Wochenende war ich zu einer Gartenparty im südlichen Niederösterreich eingeladen. Davor wollte ich noch etwas Bewegung in der Natur machen. Da ich nicht viel Zeit hatte, entschied ich mich, von Seebenstein auf den «Türkensturz» zu gehen. Das ist eine kleine Erhebung mit einer markanten Felswand, einer künstlichen Ruine und wunderbarem Ausblick in die Landschaft.Foto: Am «Türkensturz»; Eric AngererOben angekommen fand ich dort, am Gemäuer der Ruine angelehnt, einen kleinen Bilderrahmen mit zwei Fotos von Clemens Arvay und einer Kerze davor. Ich wusste, dass sich der Kritiker der Corona-Maßnahmen und der mRNA-Injektionen hier durch einen Sprung von der Felswand das Leben genommen hatte. Ich habe mich gefreut, dass dort mit den Bildern an ihn erinnert wird.Ich bin an der Stelle einige Minuten stehen geblieben und habe Clemens Arvay gedacht. Am Weg zurück nach Seebenstein habe ich über die Jahre 2020 bis 2023 reflektiert und meine Gedanken dazu neuerlich geordnet.Die damalige Zeit war ein Test. Man hat gesehen, wer wie viel Stärke und Widerstandskraft, wer Eigenständigkeit im Denken und welchen Charakter hat. Clemens Arvay war einer der Ersten, der den Mund aufgemacht und der sich dabei sehr exponiert hat.Arvay war Sachbuchautor, der sich vor allem den Zusammenhängen der menschlichen Gesundheit und der Natur beschäftigt hatte. Unter anderem publizierte er kritische Texte zur industriellen Lebensmittelerzeugung oder zum «Waldbaden», den gesundheitsfördernden Wirkungen von Aufenthalten im Wald. Dass er sehr etabliert war, zeigt auch seine Mitgliedschaft im «Forum für Wissenschaft und Umwelt». Arvay war darüber hinaus in der linksalternativen Ökologie- und Tierschutzszene gut verankert.Als er sich dann ab 2020 kritisch zum totalitären Corona-Narrativ äußerte und bereits Anfang 2021 das Buch «Corona-Impfstoffe. Rettung oder Risiko?» publizierte, wurde er in seinem «wissenschaftlichen» und linksalternativen Umfeld zur Persona non grata. Im Ökologiemilieu wurde er weitgehend geächtet, von den linksliberalen Medien attackiert.Seine Statements dazu sowie Aussagen von Personen, die ihm damals nahestanden, wie etwa von Raffael Bonelli, zeigen, dass Clemens Arvay diese Ächtung und diese Feindseligkeit nicht ausgehalten hat. Seine Verzweiflung war offenbar so groß, dass er sich im Februar 2023 in den Tod gestürzt hat. Es passt zu ihm, dass er sich dafür diesen schönen Platz in der Natur ausgesucht hat.Clemens Arvay bewies in der Zeit des Corona-Regimes, dieser Zeit der Unmenschlichkeit und Bösartigkeit, Charakterstärke und Mut. Dass ihm schließlich die Kraft ausging und er von der Verzweiflung überwältig wurde, hat mutmaßlich mehrerer Gründe.Erstens war Arvay davor etabliert und das genau in der Szene, die schließlich die schlimmsten Fanatiker des Regimes hervorbrachte. Anders als Menschen, die davor schon in oppositionellen und angefeindeten Zusammenhängen aktiv waren, muss der Kontrast für ihn dramatisch gewesen sein – verbunden mit dem Verlust großer Teile seines Umfeldes.Zweitens hat sich Arvay eben mehr als viele andere exponiert. Er wurde damit zur Zielscheibe des Hasses des Regimes und seiner Schergen. Dass er das – anders als Sucharit Bhakdi, Andreas Sönnichsen oder Wolfgang Wodarg – persönlich letztlich nicht ausgehalten hat, lag wohl auch daran, dass er, drittens, ein sehr sensibler Mensch war – so wurde er jedenfalls von jenen, die ihn persönlich kannten, beschrieben.Das Gefühl der Verzweiflung in den bleiernen Corona-Jahren haben damals viele von uns gespürt. Heute kommt es einem fast schon unwirklich vor. Der Druck in Job und manchmal auch Familie. Die Feindseligkeit und Aggressivität der Täter und ihrer Mitläufer. Die Sorge um die berufliche Existenz. Die Angst, die eigenen Kinder nicht vor der mRNA-Injektion bewahren zu können. Die Repressalien gegen friedliche Demonstrationen. Die Hetze der gleichgeschalteten Medien gegen Kritiker. Die Gedanken ans Auswandern.Diese Jahre haben über den Charakter und die Stärke von Freunden und Arbeitskollegen Aufschluss gegeben. Große Teile haben mitgemacht, viele aktiv. Diese Zeit hat gezeigt, wer ein wirklicher Freund ist und wer ein Handlanger des Regimes. Die sozialen Beziehungen haben sich neu geordnet. Manche ehemalige «Freunde« sind weggefallen, andere Beziehungen haben sich vertieft, neue und bessere sind dazugekommen.Heute stellt sich die Frage, wie man mit den Tätern des Regimes und ihren Helfern umgeht. Ich persönlich gehe das so an: Wer damals, obwohl man es besser wissen konnte, dem offiziellen Narrativ gefolgt ist, andere Meinungen aber akzeptiert und sich weiterhin persönlich anständig verhalten hat, gegenüber dem hege ich keinen Groll.Auch die «Impfung« ist für mich kein Kriterium. Für manche war der berufliche und familiäre Druck einfach riesig oder sie haben sich zu einer «Risikogruppe« gezählt und die Propaganda soweit geglaubt, dass die Injektion dann das kleinere Übel wäre. Ich kenne auch einige Menschen, die sich die mRNA-Substanzen verabreichen ließen und trotzdem mit uns auf den Demos gegen Grundrechtseinschränkungen und Impfpflicht waren.Bei denjenigen, die wirklich mitgemacht haben, die Freunde unter Druck gesetzt, impffreie Arbeitskollegen nicht mehr gegrüßt haben, den Lehrern, Eltern und (grünen) Schülern, die Schüler in die «Impfung« gedrängt haben, den selbstgerechten Bütteln, die mit der Rückendeckung des totalitären Regimes und der gleichgeschalteten Medien Menschen in ihrem Umfeld gemobbt und schikaniert haben, sieht es anders aus.Denjenigen (einer kleinen Minderheit), die sagen, «es tut mir leid, ich habe mich geirrt», reiche ich die Hand. Ich behalte aber eine gewisse Reserviertheit, bis ich sehe, ob dem Eingeständnis auch Taten folgen – etwa ob sich diese Person nur mir gegenüber oder auch gegenüber den Regimetreuen in diesem Sinne äußert.Die große Mehrheit der aktiven Mitläufer und «kleinen» Täter verharrt allerdings weiterhin in ihrer selbstsicheren geistigen Beschränktheit und kann keinen Fehler eingestehen. Oder sie, das kann man oft spüren, haben auch realisiert, dass einiges vom damals offiziellen Narrativ unhaltbar ist, sind plötzlich wieder freundlich und tun so, als wäre nichts gewesen. All diese Leute können mir gestohlen bleiben. Ich will mit ihnen nicht mehr zu tun haben als notwendig, im privaten Rahmen gar nichts.Ich kann verzeihen, wenn sich jemand entschuldigt und Einsicht zeigt. Den anderen aber nicht. Ich sage nicht, «Schwamm drüber». Dazu waren die Ereignisse zu einschneidend. Dazu sind zu viele Menschen in die mRNA-Injektionen getrieben worden, die nun zu erhöhten Krebserkrankungen, Herzproblemen, Schlaganfällen … zu geschädigten Immunsystemen führen. Dazu haben das Corona-Regime, seine Täter und Handlanger bei zu vielen Kindern und Jugendlichen psychische Erkrankungen wie Angststörungen, Depressionen und Suizidwünsche ausgelöst.Ich vergesse nichts. Den Reuigen verzeihen, ja. Aber ich weiß noch genau, welcher Politiker ein Scharfmacher war, welcher «Prominente» aus Kunst und Kultur sich für die Repressalien hervorgetan hat. Und ich habe mir gemerkt, welche Gasthäuser und welche Berghütten mit Inbrunst «Corona-Polizei» gespielt oder Vorschriften sogar übererfüllt haben – und welche Wirte versucht haben, ihre Gäste möglichst wenig zu schikanieren.Ich kann die Menschen aus unserem eigenen Lager nicht verstehen, die nun ebenfalls so tun, als wäre nichts gewesen. Gegenüber «Freunden», die einem in diesen Jahren mit Feindseligkeit, Gehässigkeit und Druck zugesetzt haben, nun einfach nur froh und fast dankbar zu sein, dass die wieder normal mit einem reden, finde ich würdelos.Das hat sicherlich mit einem Wunsch nach der «alten Normalität» zu tun. Und nach diesen schweren Jahren der Repression, der Eingriffe in die körperliche Integrität (über Masken, Tests und «Impfungen»), der Angst und des Kampfes ziehen sich viele ins Private zurück und wollen einfach ihre Ruhe. Eine Art neues Biedermeier. Freilich wurde das historische Biedermeier im 19. Jahrhundert durch die Revolution von 1848 abgelöst.Und tatsächlich gärt es auch in der heutigen Gesellschaft. Die Globalisten, die die UNO, die WHO und die EU beherrschen, versuchen ihre Agenden in den Bereichen Klima- und Energiepolitik, Vorbereitung neuer «Pandemien», Krieg gegen Russland sowie Massenzuwanderung und Islamisierung Europas weiter voranzutreiben. Aber in den USA hat die Gegenbewegung bereits begonnen.Und auch in Europa wachsen Krisen und Unzufriedenheit. In Großbritannien ist die globalistische Regierung schwer angeschlagen, gibt es wiederholt Unruhen und führt der «Rechtspopulist» Nigel Farage seit Monaten alle Umfragen deutlich an. In Frankreich kann der Globalist im Präsidentenamt kaum mehr eine genehme Regierung aufbieten. Und dabei wird der wirtschaftliche Niedergang in Europa erst so richtig Fahrt aufnehmen. Es stehen politisch turbulente Zeiten bevor.PS: Die Bezeichnung «Türkensturz» geht auf die erste Türkenbelagerung Wiens im Jahr 1529 beziehungsweise das Jahr 1532 zurück, als osmanische Einheiten erneut das Pittental plünderten. Eine Sage erzählt, dass eine türkische Streifschar ein Mädchen jagte. Als dieses vor dem Abgrund zur Seite sprang, stürzten die Reiter von der Felswand. Eine andere Legende berichtet, dass Bauern aus dem nahegelegenen Ort Gleißenfeld gegen die plündernden türkischen Reiter Widerstand leisteten und sie den Abhang hinunterstießen.In vielen Orten im Südosten Österreichs gibt es solche Sagen, die mit den Türkenkriegen in Zusammenhang stehen. Vom frühen 16. bis ins späte 17. Jahrhundert wurden diese Gebiete ständig von osmanischen Streifscharen, den so genannten «Rennern und Brennern», überfallen.Die betroffenen Dörfer wurden geplündert und meist angezündet, zahllose Einwohner bestialisch ermordet sowie junge Frauen und Mädchen verschleppt – so wie es zuvor im Zuge der arabische Expansion oder später von den nordafrikanischen Sarazenen oder zuletzt von Dschihadisten gegen Jesiden oder Drusen die Praxis gegenüber «ungläubigen» Mädchen war.Die Bewohner der Siedlungen im Südosten Österreichs wehrten sich, so gut sie konnten. Soldaten kamen oft zu spät, sodass die Angreifer schon wieder weg waren. So waren die Bauern, schlecht bewaffnet, gegen die meisten aus einigen hundert oder tausend Mann bestehenden Streifscharen meist auf sich allein gestellt. Besonders bemühte man sich, junge Frauen und Mädchen zu verstecken – oder sie versuchten zu entkommen, wie möglicherweise auf dem «Türkensturz».