Österreichische Ministerien betreiben weit über 200 Kanäle in den sozialen Netzen: Das hat eine parlamentarische Anfrage von FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz ans Licht gebracht. Im zweiten Quartal kostete das den Steuerzahler knapp 240.000 Euro, wobei jedoch die Personalkosten offenbleiben. Auch persönliche Accounts von Ministern fielen unter den Tisch. Der folgende Artikel erschien zuerst bei exxtra24.at:Die Ampel-Regierung in Österreich sorgt mit ihrer massiven Präsenz auf Social-Media-Plattformen für Aufsehen. Wie aus einer parlamentarischen Anfrage des FPÖ-Generalsekretärs Michael Schnedlitz hervorgeht, betreiben die Ministerien insgesamt 230 Social-Media-Kanäle. Doch was steckt hinter dieser beeindruckenden Zahl, und wie viel kostet das die Steuerzahler?Ein Blick hinter die Kulissen: Die Zahlen im DetailLaut der Anfrage, die im österreichischen Parlament eingereicht wurde, belaufen sich die Werbeausgaben der Ministerien im zweiten Quartal 2025 auf knapp 240.000 Euro. Diese Summe umfasst jedoch nur die Schaltungskosten – die Personalkosten der Social-Media-Teams bleiben ungenannt. Besonders aktiv sind das Innenministerium unter Gerhard Karner (ÖVP) mit 57 Kanälen und das Verkehrsministerium unter Peter Hanke (SPÖ) mit 47 Kanälen.Die Antwort auf die Anfrage zeigt, dass die Ministerien Plattformen wie Facebook, Instagram, YouTube und sogar TikTok nutzen. TikTok, das wegen Datenschutzbedenken oft in der Kritik steht, wird unter anderem von der Polizei für die Kampagne „Gemeinsam sicher“ verwendet.Kosten und Transparenz: Ein kontroverses ThemaDie detaillierten Antworten der Ministerien offenbaren, dass die Ausgaben für Social Media nicht nur auf Werbung beschränkt sind. So gab das Justizministerium im dritten Quartal 2024 8.458,67 Euro für eine Kinderschutzkampagne aus, die gemeinsam mit anderen Ministerien durchgeführt wurde. Ein Großteil dieser Summe floss in Influencer-Kooperationen, wie aus der Antwort von Justizministerin Anna Sporrer hervorgeht. Die Influencer:innen waren dabei frei in der Gestaltung ihrer Inhalte, was die Kampagne von klassischen Werbeeinschaltungen unterscheidet.Auch der „Jailshop“, ein Online-Shop für Produkte aus dem Strafvollzug, ist auf Social Media vertreten. Für dessen Kanäle auf Facebook und Instagram wurden monatlich 780 Euro für Agenturleistungen ausgegeben, ergänzt durch 1.200 Euro für gesponserte Postings.Erbe der VorgängerregierungEin Teil der Social-Media-Kanäle wurde von der Vorgängerregierung übernommen. Verkehrsminister Peter Hanke erbte beispielsweise Seiten wie „Bewusst kaufen“ und „Lange Nacht der Museen“ von seiner Vorgängerin Leonore Gewessler (Grüne). Mit 120.000 Euro trägt sein Ministerium die Hälfte der Gesamtausgaben.Quellen:Parlamentarische Anfrage von Michael Schnedlitz: Dokument 2790/JAntwort des Justizministeriums: Dokument AB 813Berichterstattung von oe24.at: Artikel auf oe24.at