09.10.2025 07.09Online seit heute, 7.09 UhrDas jüngste von den USA vor Venezuela angegriffene Schiff, auf dem sich Drogen befunden haben sollen, ist nach den Angaben Kolumbiens kolumbianisch gewesen. An Bord hätten sich Bürger seines Landes befunden, erklärte Präsident Gustavo Petro gestern auf der Plattform X. „Die Aggression richtet sich gegen ganz Lateinamerika und die Karibik.“Der Angriff zieht Kolumbien damit in eine US-Kampagne hinein, die sich gegen den Drogenschmuggel vor der Küste Venezuelas richtet.Das Weiße Haus forderte Petro auf, seine Äußerungen zurückzunehmen. „Die USA erwarten, dass Präsident Petro seine haltlosen und verwerflichen Äußerungen öffentlich zurücknimmt, damit wir zu einem produktiven Dialog zurückkehren können“, sagte ein Vertreter des Weißen Hauses.Trotz politischer Differenzen sei Kolumbien ein „unverzichtbarer strategischer Partner“. Beide Länder hätten gemeinsame Prioritäten, wie etwa die regionale Sicherheit. Das Pentagon und das US-Außenministerium reagierten auf Anfragen zunächst nicht.In den vergangenen Wochen hat es mindestens vier solcher Angriffe gegeben, bei denen nach Angaben der Trump-Regierung 21 Menschen getötet wurden. Die USA wollen nach eigenen Angaben damit mutmaßliche Drogenschmuggler aufhalten. Die Angriffe haben die Spannungen in der Region verschärft. Die US-Regierung hatte am Montag die diplomatischen Kontakte zu Venezuela abgebrochen. Venezuela startete zudem gestern neue Militärübungen.Petro, der sich derzeit zu Gesprächen mit europäischen Politikerinnen und Politikern in Belgien aufhält, reagierte auf einen Beitrag des US-Senators Adam Schiff. Dieser hatte angekündigt, gegen die Angriffe auf Schiffe in der Karibik zu stimmen.