09.10.2025 17.10Online seit heute, 17.10 UhrBei Krebserkrankungen kann das frühzeitige Erkennen Leben retten. Doch im südspanischen Andalusien blieben die Ergebnisse der Brustkrebsvorsorgeuntersuchungen von über 2.000 Frauen einfach monatelang liegen. Es handelte sich um nicht eindeutige Mammografien, die weitere Prüfungen erforderten, um festzustellen, ob es sich um Brustkrebs handelt oder nicht.Unter dem Motto „Unser Leben kann nicht warten“ protestierten gestern rund 5.000 Personen in Sevilla und forderten die sofortige Untersuchung der betroffenen Frauen. Andalusiens konservativer Regionalpräsident Juanma Moreno entließ bereits die zuständige Gesundheitsministerin Rocio Hernandez und kündigte heute an, bis zum 30. November alle nicht eindeutigen Mammografie-Testergebnisse prüfen zu lassen.Dafür nimmt die Landesregierung zwölf Millionen Euro in die Hand, um 120 Fachkräfte, in der Mehrzahl Radiologen, einzustellen. In manchen Fällen erhielten Frauen erst Monate später den Befund ihrer Brustkrebsvorsorgeuntersuchung. Mit der Folge, dass Frauen in der Zwischenzeit schwer an Krebs erkrankten, einige sogar bereits verstorben waren.Die Ursachen für den Skandal sieht Angela Claverol, Vorsitzende des Brustkrebsvereins (AMAMA), in der verkappten Privatisierung des andalusischen Gesundheitswesens sowie im Mangel an Radiologen und radiologischen Geräten in den staatlichen Krankenhäusern der südspanischen Region.