„Warum Brüssel die Energiepreise in Europa absichtlich erhöht“

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Die hohen Energiepreise sind das wohl größte wirtschaftliche Problem in der EU, aber weder die EU-Kommission noch die Regierungen der EU-Staaten tun etwas gegen die hohen Preise, sondern beschließen im Gegenteil Maßnahmen, die die Preise eher noch erhöhen werden.Quelle: anti-spiegelIn der russischen Nachrichtenagentur TASS ist ein interessanter Artikel über die Energiepreise in Europa erschienen. Da er ohne weitere Vorrede für jedermann verständlich ist, kommen wir direkt zur Übersetzung.Beginn der Übersetzung:Warum Brüssel die Energiepreise in Europa absichtlich erhöhtIgor Juschkow darüber, wie lange die Preise für Strom, Gas und Nebenkosten in der EU noch steigen werden.In europäischen Medien wird immer häufiger über den Anstieg der Preise für Strom, Nebenkosten und Gas berichtet. Dabei wird die Schuld für den Preisanstieg ausschließlich Russland gegeben, das die Energiekrise angeblich durch den Konflikt in der Ukraine ausgelöst und generell die Lieferungen von Energie nach Europa reduziert habe. Auf diese Weise wird die Idee verbreitet, dass Russland für den Schaden, den es jeder europäischen Familie zugefügt hat, bestraft werden müsse. Das bedeutet, dass die EU strengere Maßnahmen gegen Russland ergreifen muss.Die amerikanische Pfeife und die WirtschaftIn letzter Zeit hat sich die EU in der Frage der Konfrontation mit Russland besonders aktiv gezeigt. Das geschieht vor dem Hintergrund des Bestrebens von US-Präsident Donald Trump, sich etwas aus dem Ukraine-Konflikt zurückzuziehen. Allerdings geschieht das in einer besonderen Form: Er will die Waffenlieferungen nicht mehr aus dem amerikanischen Haushalt finanzieren, ist aber bereit, den Europäern so viele Waffen zu verkaufen, wie sie wollen, damit diese sie dann selbst an die Ukraine weitergeben. Das ist Trumps Motto „Amerika first“ in Aktion.Allerdings sind die Probleme der europäischen Wirtschaft weitaus schwerwiegender als die der amerikanischen.2025 ist die Wirtschaft der EU zwar auf Wachstumskurs, aber die Wachstumsraten sind immer noch recht gering. Im ersten Quartal dieses Jahres betrug das Wachstum 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und 0,6 Prozent gegenüber dem vorigen Quartal. Im zweiten Quartal waren es 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und 0,1 Prozent gegenüber dem vorigen Quartal.Ich weise darauf hin, dass gleichzeitig die Unterstützung der Bevölkerung für Militärausgaben abnimmt. Umfragen von Polling Europe, die im Auftrag von Euractiv durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass nur 67 Prozent der Bevölkerung in den Ländern der EU diesen Kurs positiv bewerteten, während im April 2024 noch 74 Prozent der Befragten dafür waren.Gleichzeitig konnten sich die europäischen Politiker nicht auf die Beschlagnahmung der in Belgien und anderen EU-Ländern eingefrorenen russischen Staatsvermögen einigen. Das Hauptargument gegen diese Maßnahmen ist, dass solche Schritte von anderen Ländern als Diebstahl angesehen würden und das Vertrauen in die europäische Jurisdiktion erheblich untergraben würde.Ist Moskau an allem schuld?Genau unter diesen Umständen versuchen europäische Politiker, die öffentliche Meinung dazu zu bewegen, höhere Ausgaben für anti-russische Maßnahmen zu befürworten. Im Rahmen einer entsprechenden Medienkampagne erscheinen in europäischen Medien Artikel, die den Anstieg der Energiepreise mit dem Fokus auf den Ukraine-Konflikt darstellen und Moskau die Schuld für die Energiekrise zuschreiben. So berichtete beispielsweise die deutsche Zeitung Bild unter Berufung auf eine Studie des Portals Verivox, dass vierköpfige Familien von 2022 bis 2025 zusätzlich 4.815 Euro für Gas und 1.149 Euro für Strom ausgegeben hätten. In Wirklichkeit begann der Anstieg der Gas- und damit auch der Strompreise in Europa jedoch bereits Mitte 2021.Europäische Politiker sprachen jahrelang von einer beschleunigten Energiewende und schüchterten Energieunternehmen damit ein, dass die EU-Länder bald nur noch erneuerbare Energien nutzen würden und dass niemand mehr fossile Energien brauchen würde. Das hätte bedeutet, dass Unternehmen, die Geld in Lagerstätten und die entsprechende Infrastruktur investieren, ihre Investitionen verlieren würden. Deshalb sollten alle nur noch erneuerbare Energien finanzieren.In Wirklichkeit hat sich die Nachfrage nach Gas und anderen fossilen Brennstoffen nach einem Rückgang während der COVID-19-Pandemie wieder erholt. Das Angebot konnte jedoch nicht mehr mit der Nachfrage Schritt halten. Die europäischen Unternehmen investierten nicht (obwohl sie es gekonnt hätten) in den Ausbau des Kohlenwasserstoffsystems, während gleichzeitig die Gaslieferungen aus Russland zurückgingen (und das geschah nicht auf Initiative Moskaus). Der Grund für den Preisanstieg ist also ganz banal ein Mangel.Nicht für die Menschen, sondern für die PolitikHier ist anzumerken, dass es eine Krise und einen Preisanstieg auch dann gegeben hätte, wenn die Gaslieferungen aus Russland in die EU im Umfang von 2021 fortgesetzt worden wären. Aber: Der Höchstpreis auf dem europäischen Markt wäre viel niedriger gewesen (im Sommer 2022 lag der Börsenpreis für Gas bei über 3.000 Dollar pro 1000 Kubikmeter) und die Dauer der Phase extrem hoher Preise wäre viel kürzer gewesen.Der Vergleich ist nicht schwer. Länder, die ihre Einkäufe von russischem Pipelinegas beibehalten haben, haben niedrigere Gas- und Strompreise als diejenigen, die die Zusammenarbeit mit Russland aufgegeben haben.Nach Angaben von VaasaETT zeigt der europäische „Index der Strompreise für Haushalte”, dass im September 2025 der Strompreis für Endverbraucher in Berlin 40,97 Euro pro kWh, in Prag 36,11 Euro in Brüssel 35,1 Euro und in Budapest 9,26 Euro pro kWh betrug. Damit hat Budapest die günstigsten Strompreise aller europäischen Hauptstädte und gerade Ungarn kauft weiterhin russisches Pipelinegas. Etwas teurer ist Strom in Belgrad mit 10,48 Euro, Serbien importiert ebenfalls Pipelinegas aus Russland.Ein ähnliches Bild zeigte sich im September in europäischen Städten auch bei den Gaspreisen für Endverbraucher. Der höchste Preis pro Kilowattstunde wurde in Stockholm (Schweden) mit 34,39 Euro verzeichnet, der niedrigste in Budapest mit 2,54 Euro und in Bratislava (Slowakei) mit 6,49 Euro.Früher haben die Europäer jahrelang den Wettbewerb auf dem Gasmarkt gefördert und darauf hingewiesen, dass der Preis umso niedriger ist, je mehr Anbieter es gibt. Nun hat man diese wirtschaftlichen Überlegungen abgelehnt, da sie im Widerspruch zum politischen Kurs Brüssels stehen.Die Versuche, ein vollständiges Verbot für russisches Gas (insbesondere Lieferungen über die „TurkStream“-Pipeline und Flüssigerdgas, LNG) einzuführen, werden zweifellos dazu führen, dass die Preise auf dem europäischen Markt hoch bleiben.Natürlich könnte ihr Gesamtniveau, insbesondere für Strom und Gas, 2026 und danach etwas sinken, da in den USA die Inbetriebnahme neuer Flüssiggaswerke geplant ist, was das Angebot auf dem Weltmarkt erhöhen wird. Wenn die europäischen Länder vor diesem Hintergrund jedoch die Möglichkeit haben, auch russisches Gas zu kaufen, wird der Preis niedriger sein als unter den Bedingungen des Embargos für russische Lieferungen.Deshalb hält Brüssel, indem es die vollständige Abkehr von russischen Energieträgern initiiert, die Preise für Strom, Gas und Erdölprodukte für die einfachen Europäer absichtlich höher, als sie sein könnten. Und nach einer neuerlichen Preiserhöhungen werden die Medien wieder alles auf die heimtückischen Machenschaften Moskaus schieben.Ende der Übersetzung