07.10.2025 10.13Online seit heute, 10.13 UhrÖsterreichs Lehrerinnen und Lehrer sind in großer Mehrheit (93 Prozent) zufrieden mit ihrer Arbeit, zeigt die aktuelle OECD-Studie TALIS 2024. Das sind zwar drei Prozentpunkte weniger als bei der Erhebung 2018, aber immer noch mehr als im Schnitt der 54 untersuchten OECD-Länder und -Regionen.Sowohl bei den beruflichen Rahmenbedingungen als auch beim Einkommen ist die Zufriedenheit der heimischen Lehrkräfte deutlich höher als im Schnitt der übrigen Länder. Dementsprechend gaben auch acht von zehn Pädagogen bei TALIS an, dass sie sich wieder für den Lehrerberuf entscheiden würden bzw. ihr Beruf deutlich mehr Vor- als Nachteile bietet.Stress durch VerwaltungAllerdings fühlt sich aktuell ein Fünftel oft gestresst, das ist ein Plus von acht Prozentpunkten. Neun Prozent sagen, dass ihre mentale Gesundheit stark unter ihrem Job leidet (OECD: acht).Öfter gestresst fühlen sich laut Erhebung weibliches Lehrpersonal und Lehrerinnen und Lehrer unter 30. Den Stress erzeuge allerdings nicht die Arbeit mit den Kindern an sich, wie OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher sagte.Als häufigste Auslöser wurden vielmehr zu viele Verwaltungsaufgaben, Zusatzaufgaben aufgrund abwesender Lehrer wie etwa Supplierungen und die Aufrechterhaltung der Disziplin in der Klasse genannt.Zu wenig UnterstützungspersonalEin Stressfaktor sind laut TALIS außerdem – in Österreich wie auch in anderen Ländern – viele Schülerinnen und Schüler aus sozioökonomisch benachteiligten Familien. Schleicher führte das darauf zurück, dass es oftmals zu wenig Unterstützungspersonal gibt, um diese Schüler gut zu betreuen.In Österreich gaben diesmal 60 Prozent der befragten Direktorinnen und Direktoren an, dass es an ihrem Standort zu wenig Unterstützungspersonal wie Schulpsychologen und Sozialarbeiterinnen gibt. Das waren acht Prozentpunkte mehr als bei der letzten Erhebung, obwohl die Finanzierung von Supportpersonal in den vergangenen Jahren aufgestockt wurde.Wiederkehr erfreutBildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) freute sich über die hohen Werte bei der Jobzufriedenheit. Dass sich mehr Lehrer als früher gestresst fühlen, sah er jedoch als „klaren Arbeitsauftrag“. Mit der Initiative „Freiraum Schule“ seien bereits erste Schritte gemacht worden, damit Lehrer weniger durch Verwaltungsaufgaben unter Druck gesetzt werden.Der Ausbau der Deutschförderung und die Verdoppelung des Personals in der Schulpsychologie sollen Schulen und Lehrer ebenfalls entlasten.