Frauenunterdrückung: „Volkstribunal“ in Madrid klagt Taliban an

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08.10.2025 12.14Online seit heute, 12.14 UhrIn Madrid startet heute ein dreitägiges „Volkstribunal für die Frauen Afghanistans“, organisiert von vier afghanischen Exilorganisationen, darunter die Menschenrechtsorganisation Rawadari von Shaharsad Akbar, der früheren Vorsitzenden der Unabhängigen Menschenrechtskommission Afghanistans (AIHRC). Das Tribunal soll, so Akbar zur deutschen „taz“, „den Opfern und Überlebenden mit einem Tag im Gericht eine direkte Plattform geben“.Ziel ist es, das islamistische Taliban-Regime öffentlich für die systematische Unterdrückung von Frauen zur Verantwortung zu ziehen. Anklägerinnen und ein achtköpfiges internationales Team aus Richterinnen und Richtern hören Zeuginnenberichte – teils, aus Sicherheitsgründen, anonym und aus dem Ausland.Die Organisation der Taliban wurde darüber informiert, sie habe aber laut „taz“ nicht reagiert und erhalte daher eine Pflichtverteidigung.Schon seit zwei Jahren erhält der UNO-Menschenrechtsberichterstatter kein Visum für Afghanistan, der Handlungsspielraum des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) ist begrenzt. Ein Urteil wird bis Mitte Dezember erwartet und soll der UNO und weiteren Institutionen vorgelegt werden.