08.10.2025 14.15Online seit heute, 14.15 UhrDas Unterhaus des russischen Parlaments, die Staatsduma, hat heute grünes Licht für einen Rückzug aus einem wichtigen Abrüstungsabkommen mit den USA gegeben.In dem im Jahr 2000 unterzeichneten Abkommen zur Entsorgung von waffentauglichem Plutonium (Plutonium Management and Disposition Agreement, PMDA) hatten sich beide Länder verpflichtet, jeweils mindestens 34 Tonnen des hochradioaktiven Materials zu vernichten. Diese Menge hätte US-Angaben zufolge für den Bau von bis zu 17.000 Atomsprengköpfen ausgereicht.Zur Begründung für den jetzigen Schritt Russlands hieß es in einer Gesetzesvorlage, die USA hätten eine Reihe neuer antirussischer Schritte unternommen. Diese veränderten das strategische Gleichgewicht grundlegend und schüfen zusätzliche Bedrohungen für die strategische Stabilität.Das PMDA war 2011 in Kraft getreten. Sein Ziel bestand darin, das waffentaugliche Plutonium durch die Umwandlung in sicherere Formen zu entsorgen, beispielsweise in Mischoxidbrennstoff (MOX) oder durch die Bestrahlung von Plutonium in Schnellneutronenreaktoren zur Stromerzeugung. Russland hatte die Umsetzung jedoch bereits 2016 ausgesetzt.Als Gründe nannte die Regierung in Moskau damals vorrangig die US-Sanktionen und die NATO-Erweiterung. Nach dem Abbau Tausender Sprengköpfe nach Ende des Kalten Krieges verfügten beide Staaten noch immer über riesige Bestände an waffentauglichem Plutonium, dessen Lagerung kostspielig ist und ein Sicherheitsrisiko darstellt. Gemeinsam verfügen Russland und die USA über etwa 8.000 Atomsprengköpfe.