Kritik an fehlender Absicherung für Menschen mit Behinderung

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10.10.2025 14.13Online seit heute, 14.13 UhrDie Armutskonferenz hat heute gemeinsam mit den Vereinen VertretungsNetz und Lichterkette in einer Pressekonferenz auf die prekäre finanzielle Lage von Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen aufmerksam gemacht.Gefordert wurde eine eigenständige soziale Absicherung für Betroffene unabhängig von der Sozialhilfe. „Menschen mit Behinderungen wird ein selbstbestimmtes Leben verweigert“, sagte Martin Schenk von der Armutskonferenz. Laut der NGO Armutskonferenz sind 27 Prozent der rund 760.000 Menschen mit Behinderung in Österreich armutsgefährdet.Das Einkommen der Betroffenen bestehe meist aus kleinen Einzelbeträgen wie Pflegegeld, erhöhter Familienbeihilfe oder Notstandshilfe, wie sagte Gerlinde Heim, Geschäftsführerin von VertretungsNetz, sagte. „Diese Menschen sind deshalb auch oft auf die Sozialhilfe angewiesen“, obwohl diese nur für vorübergehende finanzielle Notlagen gedacht sei.Sozialhilfe als „schlechte Dauerlösung“Für Menschen mit Behinderung werde die Sozialhilfe dennoch häufig zur „schlechten Dauerlösung“. Laut Armutskonferenz sind 22 Prozent der Bezieher und Bezieherinnen von Sozialhilfe oder Mindestsicherung durch eine Behinderung beeinträchtigt.Schenk machte zudem auf fehlende Härtefallregeln aufmerksam, auf die lange Wartedauer für die Auszahlung der Soforthilfe und komplizierte Anträge und Amtswege. Viele Menschen mit Behinderung blieben auch finanziell von ihren Eltern abhängig, so Heim. Wer sich nicht selbst erhalten kann, müsse unter Umständen Unterhalt einklagen.Mindestbeträge statt Höchstsätzen gefordertDie Organisationen forderten deshalb im Zuge der geplanten Novelle des Sozialhilfegrundsatzgesetzes, die unter anderem eine bundesweite Vereinheitlichung bringen soll, eine Begrenzung der elterlichen Unterhaltspflicht bis 25, eine Entscheidungsfrist von einem Monat, Mindestabsicherung statt Höchstsätze, niederschwellige Soforthilfe in Härtefällen, barrierefreie Antragstellung sowie die klare Verankerung von Armutsbekämpfung und Existenzsicherung als gesetzliches Ziel. Zurück zur StartseiteORF.atNicht alle Bilder konnten vollständig geladen werden. Bitte schließen Sie die Druckvorschau bis alle Bilder geladen wurden und versuchen Sie es noch einmal.