Report24-Chefredakteur Machl will wissen, weshalb so viele Amokläufer und Gewalttäter speziell in den USA aus der Trans- und Furry-Szene stammen. In diesem ausführlichen Zoom-Interview erklärt der Evolutionsbiologe Prof. Dr. Ulrich Kutschera die Grundlagen der Sexualität, den Ursprung der Geschlechter und seine fundierte, wissenschaftliche Sicht auf aktuelle Debatten über Transgender und Identität. Das Interview reicht von der biologischen Evolution bis zu gesellschaftlichen Fehlentwicklungen im modernen Westen.Was ist „Sex“ im biologischen Sinn, warum gibt es zwei Geschlechter – und was passiert, wenn diese naturwissenschaftlichen Tatsachen politisch infrage gestellt werden? Kutschera führt aus, dass die sexuelle Fortpflanzung vor rund 1,2 Milliarden Jahren entstanden sei. Sie diene nicht der Lust, sondern der Variation des Erbguts, also der biologischen Vielfalt. Der Begriff „Sex“ bedeute in der Wissenschaft die Verschmelzung von Gameten – Spermium und Eizelle –, nicht Erotik oder Zärtlichkeit. Wo Eizellen entstehen, sei das Wesen weiblich, wo Spermien gebildet werden, männlich.Der Professor betont, dass diese klare Definition allen Spezies zugrunde liegt – vom Einzeller bis zum Menschen. Schon die einfachsten Lebewesen hätten Meiose-Gene besessen, die auf geschlechtliche Vermehrung hinweisen. Sexualität sei also eine Erfindung der Natur, um Evolution zu beschleunigen.Sehen Sie hier das ausführliche Interview auf YouTube:Männer als „sekundär vermännlichte“ FrauenDie Entwicklung des Menschen beginne geschlechtsneutral, erklärt Kutschera. In der Frühphase des Embryos bilde sich zunächst eine weibliche Grundstruktur, erst ab der sechsten Woche bewirke das Y-Chromosom mit dem SRY-Gen (Sex-determining Region of the Y chromosome) eine Vermännlichung. Daraus folge, dass Männer biologisch „sekundär vermännlichte Frauen“ seien.An Beispielen wie Brustwarzen beim Mann zeige sich, dass der weibliche Grundbauplan zuerst da war. Männer unterschieden sich später durch Hormonspiegel, Muskelmasse und Fortpflanzungsorgane – doch die Basis bleibe gleich.Transgender: seltene Realität und politisches MissverständnisDer Evolutionsbiologe unterscheidet zwischen echter Genderdysphorie und einem gesellschaftlich erzeugten Trendphänomen. Erstere sei eine seltene, medizinisch reale Erscheinung, die meist vor der Pubertät beginne und mit erheblichem Leidensdruck verbunden sei. Diese Menschen hätten Respekt und Unterstützung verdient.Ganz anders beurteile er die rapide Zunahme von Jugendlichen, die sich plötzlich “als trans identifizieren”. Hier handle es sich oft um soziale Nachahmung, beeinflusst durch Medien und Online-Communitys. Biologisch könne kein Mensch sein Geschlecht wechseln – nur äußere Merkmale ließen sich verändern.Kritik an Medizin und PolitikProf. Kutschera warnt vor Eingriffen an Jugendlichen. Pubertätsblocker oder Hormonbehandlungen hätten irreversible Folgen. „Das biologische Geschlecht ist nicht verhandelbar“, sagt er. Wer Jugendlichen anderes einrede, handle verantwortungslos.Auch die Politisierung der Wissenschaft sieht er kritisch. Wo Biologie als „Meinung“ dargestellt werde, verliere die Gesellschaft ihre Grundlage. Kutschera verweist auf den Unterschied zwischen medizinischer Hilfe für Betroffene und ideologisch motivierter Frühsexualisierung.Furries und IdentitätsmodenAuf Machls Nachfrage nach den sogenannten „Furries“, also Menschen, die sich als Tiere verkleiden oder identifizieren, reagiert der Biologe mit wissenschaftlicher Distanz. Die enge Verbindung zwischen Mensch und Haustier sei evolutionsgeschichtlich alt, aber heutige Ausprägungen seien eher Erscheinungen der Wohlstandsverwahrlosung. Er verweist auch darauf, dass die meisten sich für kuschelige Tiere mit Fell entscheiden, während sich niemand als Ochsenfrosch identifiziert.Er zitiert Studien, wonach die Mehrheit dieser Szene aus Männern bestehe, die sich nicht als heterosexuell definieren. Für ihn handle es sich um einen Fetisch oder Modekult, der in einer saturierten Gesellschaft entstehe – solange niemandem Schaden entstehe, sei das Privatangelegenheit.Geschlechterunterschiede und NaturgesetzeIm Gespräch erklärt der Professor, dass Männer und Frauen genetisch zu 98,5 Prozent identisch seien, die entscheidenden 1,5 Prozent jedoch den Unterschied zwischen beiden Geschlechtern ausmachten. Diese Differenz sei so groß wie die zwischen Mensch und Schimpanse – ein Hinweis darauf, dass beide Geschlechter evolutionär verschieden funktionieren.Kutschera kritisiert, dass Politik und Medien diese biologischen Realitäten leugneten. Wenn man erkläre, man könne per Willensentscheidung das Geschlecht ändern, könne man ebenso behaupten, man sei ein Schimpanse oder eine Katze. „Naturgesetze kann man nicht wegwünschen“, sagt er.Verantwortung gegenüber KindernBesonders scharf äußert sich der Biologe zu Versuchen, Kinder ideologisch zu beeinflussen. Das Einreden, man könne Geschlecht frei wählen, sei „kriminell“. Kinder bräuchten Schutz vor Indoktrination, nicht vor Fakten. Er vergleicht solche Ideen mit dem Versuch, die Schwerkraft abzuschaffen – beides verstoße gegen Naturgesetze.Aus dieser Haltung heraus engagiert sich Kutschera in der Medizinisch-Wissenschaftlichen Gesellschaft für Geschlechterfragen (MVGFT), die sich für biologische und medizinische Aufklärung gegen ideologische Verzerrungen einsetzt.Fazit: Wissenschaft statt IdeologieDas Gespräch zeigte, wie sehr sich Biologie und Politik auseinanderentwickelt haben. Naturwissenschaftliche Erkenntnisse würden zunehmend durch Gefühle und Machtfragen ersetzt.Der Professor appelliert an Vernunft: Jeder Mensch solle respektiert werden, doch Wissenschaft müsse frei bleiben. Zwei Geschlechter seien eine Tatsache – und wer das verneine, gefährde nicht nur die Sprache, sondern das Fundament der Biologie.Die Ausführungen von Prof. Kutschera sind im aktuellen Buch “Evolutionsbiologie. Vom Ursprung der Sexualität zum modernen Menschen-5. Auflage, 2025” dargestellt, siehe:http://www.evolutionsbiologen.de/media/files/evolutionsbiologie-5-auflage-flyer-kurz.pdf