17.11.2025 07.26Online seit heute, 7.26 UhrAngesichts einer neuen Welle an Gewalt radikaler israelischer Siedler gegen Palästinenser im besetzten Westjordanland will Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu nun nach eigenen Angaben dagegen vorgehen. Sowohl gegen Gewalt gegen israelische Soldaten als auch gegen Palästinenser „werden wir sehr kraftvolle Maßnahmen ergreifen, weil wir eine Nation des Rechts sind“, kündigte er laut seinem Büro wenige Stunden vor einer Beratung zu dem Thema im UNO-Sicherheitsrat an.Netanjahu machte aber zugleich deutlich, dass er gewalttätige israelische Siedler für eine Minderheit hält. Die große Mehrheit sei gesetzestreu. Es war Netanjahus erste öffentliche Äußerung zu den jüngsten Angriffen im Westjordanland, wie die „Times of Israel“ festhielt.Stunden später teilte die Polizei der Zeitung zufolge mit, dass sie drei bewaffnete jüdische Siedler festgenommen habe, die am Samstag ein militärisches Sperrgebiet auf dem Weg zu einem palästinensischen Dorf betreten hätten. Vergangene Woche hatten radikale Siedler im Westjordanland palästinensischen Berichten zufolge eine Moschee in Brand gesetzt und rassistische Parolen an die Wände des Gotteshauses gesprüht.Israels Generalstabschef Ejal Samir hatte die jüngsten Übergriffe gegen Palästinenser sowie israelische Soldaten im Westjordanland verurteilt. Israels Militär werde das Verhalten einer kriminellen Minderheit, die eine gesetzestreue Bevölkerung in Verruf bringe, „nicht tolerieren“, sagte er nach Armeeangaben. Israelischen Medienberichten zufolge lässt die Armee seit Monaten Siedler bei ihren Angriffen großteils gewähren und greift nur selten ein.Das UNO-Menschenrechtsbüro hatte am Freitag zunehmende Gewalt gegen Palästinenser beklagt. Im Oktober – während der Olivenernte – seien mehr als 260 Angriffe registriert worden, mehr als in jedem einzelnen Monat seit 2006, hieß es.