Stürzt Trump über die Epstein-Affäre?

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Der US-Präsident versucht mit einem geschickten Schachzug, etwas Zeit zu gewinnen. Nachdem der Widerstand zu groß geworden ist, ändert er einfach seine Meinung und plädiert ebenfalls für die Veröffentlichung der Epstein-Akten. Er hofft, damit seinen Gegnern aus dem eigenen Lager den Wind aus den Segeln zu nehmen, doch ob die Rechnung aufgeht, wird sich erst noch zeigen. Der Streit schwelt schon viel zu lange, und niemand nimmt Trump noch ernsthaft ab, die Republikaner hätten nichts zu verbergen, darum könne man die Akten ruhig freigeben.Als er sich mit seiner langjährigen Unterstützerin Marjorie Taylor Greene überwarf, beschimpfte er sie nicht nur öffentlich aufs Ärgste (Marjorie „Traitor“ Greene), sondern forderte gleichzeitig neue Ermittlungen im Fall Epstein, dieses Mal gegen Bill Clinton. Trump spielt auf Zeit. Bis die Akten vollständig veröffentlicht werden können, sind noch einige Schritte erforderlich; als Letztes muss der Präsident seine Unterschrift leisten, was er schwerlich ablehnen kann nach der derzeitigen Lage. Aber zuzutrauen wäre es ihm. In den nächsten Wochen kann also noch fleißig an den Akten geschwärzt werden, und sollten tatsächlich neue Ermittlungen aufgenommen werden, sind relevante Dokumente von der Veröffentlichung ausgenommen.Die MAGA-Bewegung ist jedoch gespalten und der Riss wird wohl kaum noch zu kitten sein. Wie keine andere steht Taylor Greene für „echtes America first!“ und neben ihr viele andere. Den ersten Bruch gab es zwischen Donald Trump und Elon Musk. Musk ruderte später wieder etwas zurück und entschuldigte sich für seinen Post, in dem er behauptet hatte, Trump würde durch die Epstein-Akten belastet. Auch die Pläne zur Gründung einer neuen Partei hat er aufgegeben. Viele wichtige Influencer haben seitdem mit Trump gebrochen und bezichtigen ihn des Verrats an der Basis. Hier eine kleine Auflistung aus X:Candace Owens: Behauptet, MAGA sei „zerstört“ worden, als Trump seine Basis über die Epstein-Akten angriff; sie kritisiert „Israel First“ als „Krebszelle“ und fordert eine Abkehr von Trumps Einfluss.Nick Fuentes: Hat Trump öffentlich verworfen und den MAGA-Zusammenbruch als „Karma“ für die Epstein-Vertuschung bezeichnet; er ruft zu Rebellion gegen Trump auf.Thomas Massie: Als libertärer Rebell attackiert er Trumps Haltung zu den Akten als „Establishment-Schutz“ und nutzt den Skandal, um Unabhängigkeit zu fordern.Lauren Boebert: Implizit gegen Trumps „Verrat an der Basis“ im Epstein-Kontext; sie warnt vor Milliardärs-Einfluss (inkl. Musk) und positioniert sich für Midterms.Nancy Mace: Kritisiert Trumps „pedophile“-Anspielungen und den Umgang mit Epstein als Parteispaltung; plädiert für „post-Trump-MAGA“.Tucker Carlson: Der Ex-Fox-Moderator und MAGA-Influencer wird implizit als MTG-Backer genannt; Posts loben ihn als Anti-Trump-Stimme neben MTG, da er Trump für Verrat an der Basis kritisiert (z. B. Israel-Prioritäten). Es geht nicht nur um den Fall Epstein, es geht um Kriege, die Trump eigentlich beenden wollte, wie er versprochen hatte. Doch es kehrt nicht nur keine Ruhe an den Schauplätzen in der Ukraine und Gaza ein, Trump zündelt u.a. in Lateinamerika und droht Venezuela mit weiteren militärischen Einsätzen. Die Basis ist aus verständlichen Gründen mehr als erzürnt, aber ob das reicht, um Donald Trump zu stürzen, was bedeuten würde, ihn wie einst Richard Nixon im Watergate Skandal zum Rücktritt zu bewegen, darf mehr als bezweifelt werden. Es passt einfach nicht zum Charakter von Donald Trump. Falls es doch dazu käme, wäre Vizepräsident JD Vance sein Nachfolger, bevor dann im Zuge der nächsten Wahlen vermutlich die Demokraten wieder das Zepter in die Hand nehmen würden. Vor diesem Szenario graust auch den MAGA-Hardlinern, die mit Trump gebrochen haben und so werden sie sich wahrscheinlich am Ende doch zusammenreißen und nicht zu Königsmördern mutieren.