Jede Menge Ungewissheiten | Stuttgarter Zeitung - Deutschland

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19. November 2025Der UN-Sicherheitsrat hat den Gaza-Friedensplan von US-Präsident Trump mit einer Resolution bekräftigt. Sie sieht unter anderem die Entsendung einer internationalen Truppe zur Stabilisierung der Waffenruhe vor. Auch ist von einem "Weg zur palästinensischen Selbstbestimmung und Staatlichkeit" die Rede. Die Medien erörtern, inwieweit der Beschluss die Region befrieden kann.  Nahost-KonfliktAlle Zitate öffnen/schließen Dnevnik (SI) / 19. November 2025DnevnikLand des MediumsSlowenienSprache des MediumsSlowenischArt des MediumsTageszeitungErscheinungsweiseMontag bis SamstagVerbreitungsgebietlandesweitPolitische AusrichtunglinksliberalAuflageca.20.000 (2019)Visits5.000.000 – 10.000.000Herausgeber/VerlagDnevnik, d.d.Online-BezahlmodellInhalte teilweise kostenpflichtigPragmatisch, aber ungerechtDnevnik vermisst eine echte Perspektive für eine Zwei-Staaten-Lösung:„Da es keine breite Unterstützung für einen anderen Plan zur Verwirklichung zweier Staaten für zwei Völker gibt, ist eine schlechte Resolution mit einem schlechten Plan die einzige pragmatische Alternative zu einer erneuten israelischen Kriegswalze in Gaza. Ob sie die Probe der Zeit bestehen und tatsächlich einen palästinensischen Staat hervorbringen wird, ist ziem­lich fraglich. Denn in Washington hat sich hinsichtlich der Anwendung von zweierlei Maß für Israel und die Palästinenser nichts geändert. Einen so großen Druck, wie er immer wieder auf die Palästinenser ausgeübt wird, damit sie ihre Politik ändern, hat Israel aus dem Weißen Haus nie zu spüren bekommen.“Aleš Gaube  Zum Originalartikel Stuttgarter Zeitung (DE) / 18. November 2025Stuttgarter ZeitungLand des MediumsDeutschlandSprache des MediumsDeutschArt des MediumsTageszeitungErscheinungsweisemehrmals wöchentlichVerbreitungsgebietregionalPolitische AusrichtungliberalAuflage162.861 (2022)Visits1.000.000 - 5.000.000Herausgeber/VerlagStuttgarter Zeitung Verlagsgesellschaft mbHOnline-BezahlmodellInhalte teilweise kostenpflichtigJede Menge UngewissheitenDie Erfolgschancen bleiben unklar, gibt die Stuttgarter Zeitung zu bedenken:„Die beiden Konfliktparteien ... stehen den Plänen weiter skeptisch bis offen ablehnend gegenüber. ... Die Hamas hat das Machtvakuum nach Verkündung der Waffenruhe und dem Teilrückzug des israelischen Militärs genutzt, um ihre Position im Gazastreifen wieder zu festigen. ... Netanjahu hat gerade noch einmal betont, dass er einer Zwei-Staaten-Lösung und damit einer echten politischen Perspektive für die Palästinenser niemals zustimmen wird. ... Es gibt auch große Zweifel, ob Israel wirklich eine internationale Truppe als Puffer zwischen sich und der Hamas duldet – oder doch auf das Recht pocht, im Zweifel selbst militärisch im Gazastreifen einzugreifen.“Rainer Pörtner  Zum Originalartikel Neue Zürcher Zeitung (CH) / 19. November 2025Neue Zürcher ZeitungLand des MediumsSchweizSprache des MediumsDeutschArt des MediumsTageszeitungErscheinungsweiseMontag bis SamstagVerbreitungsgebietlandesweitPolitische Ausrichtungliberal-konservativAuflage88.000 (2023)Visits10.000.000 – 20.000.000Herausgeber/VerlagNeue Zürcher Zeitung AGOnline-BezahlmodellInhalte teilweise kostenpflichtigVerantwortung der Hamas auferlegtDie Neue Zürcher Zeitung lobt:„Trump ist auch eine strategische Wende geglückt: Während Anfang Herbst der Druck auf die Israeli noch stetig zunahm, hat Trump es mit einigen geschickten Kniffen geschafft, die Verantwortung für die Zukunft Gazas vollständig der Hamas aufzuerlegen. ... Spielt sie bei Trumps Friedensplänen mit, wird sie entwaffnet und der Gazastreifen deradikalisiert. Stellt sie sich hingegen quer, so verletzt sie Völkerrecht und führt der Welt vor Augen, dass mit ihr ein Frieden unmöglich ist. Die Fallstricke der Resolution sind aber weiterhin zahlreich. ... Gerade kürzlich beschloss die Uno die Auflösung der Unifil-Friedenstruppen in Libanon, die bei einer ganz ähnlichen Aufgabe, der Entwaffnung des Hizbullah, vollständig scheiterten.“Daniel Rickenbacher  Zum Originalartikel El País (ES) / 19. November 2025El PaísLand des MediumsSpanienSprache des MediumsSpanischArt des MediumsTageszeitungErscheinungsweisetäglichVerbreitungsgebietlandesweitPolitische AusrichtunglinksliberalAuflage92.000 (2020)Herausgeber/VerlagPrisaOnline-BezahlmodellInhalte teilweise kostenpflichtigKeine Zukunft ohne SoforthilfeEl País verweist auf die dramatische aktuelle Lage der Menschen im Gazastreifen:„Zwar ist die Liste der von Israel ignorierten Resolutionen lang, doch dieser Text stellt zumindest einen tragfähigen Ansatz dar. … Während all dies in New York geschieht, ist die Lage in Gaza desolat. … Heftige Regenfälle haben das Land überschwemmt, auf dem Zehntausende Zelte standen. … Die systematische Zerstörung der Infrastruktur hat die Entwässerungs- und Kanalisationssysteme komplett untauglich gemacht, Epidemien könnten ausbrechen. … Zukunftspläne sind zwar begrüßenswert, aber die Menschen in Gaza brauchen dringend Soforthilfe.“  Zum Originalartikel The Spectator (GB) / 18. November 2025The SpectatorLand des MediumsGroßbritannienSprache des MediumsEnglischArt des MediumsWochenzeitungErscheinungsweisewöchentlich am DonnerstagVerbreitungsgebietlandesweitPolitische AusrichtungkonservativAuflage102.200 (2021)Visits5.000.000 – 10.000.000Herausgeber/VerlagPress HoldingsOnline-BezahlmodellInhalte teilweise kostenpflichtigIsrael verliert an KontrolleFür Israel ist dies ein Beschluss mit weitreichenden Folgen, so The Spectator:„Dies ist ein Moment tiefer Unsicherheit und eine Erinnerung daran, dass militärische Operationen, so erfolgreich sie auch sein mögen, nicht automatisch bestimmen, wie die politische Landschaft danach aussieht. ... Mit dieser Resolution hat der Sicherheitsrat zum ersten Mal einen bewaffneten internationalen Einsatz in den Gebieten nach 1967 als Puffer zwischen Israelis und Palästinensern angeordnet. Sie sieht eine Regierungsführung in Gaza ohne israelische Aufsicht und ohne die Notwendigkeit israelischer Zustimmung vor. Diese Merkmale stellen einen Bruch mit dem jahrzehntelangen Vorgehen dar und schränken den Handlungsspielraum ein, in dem Israel die Kontrolle über seinen eigenen Sicherheitsgürtel ausüben kann.“Jonathan Sacerdoti  Zum Originalartikel Český rozhlas (CZ) / 18. November 2025Český rozhlasLand des MediumsTschechienSprache des MediumsTschechischArt des MediumsOnlineportalErscheinungsweisetäglichVerbreitungsgebietlandesweitOnline-BezahlmodellAlle Inhalte kostenfreiWer übernimmt die Entwaffnung?Der Hörfunksender Český rozhlas zweifelt:„Die Friedenstruppen sollen Anfang 2026, also in wenigen Wochen, entsandt werden. Noch ist unklar, wer Truppen schickt. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass eines dieser Länder bereit sein wird, seine Truppen zur gewaltsamen Entwaffnung der Hamas einzusetzen. ... Laut Hamas verstößt die Resolution zur Entsendung von Friedenstruppen gegen die Souveränität des Gazastreifens und nimmt ihm das Recht auf 'legitimen Widerstand gegen die Besatzung mit allen Mitteln'. Für die Israelis hingegen ist die Entwaffnung der Hamas von entscheidender Bedeutung, da sie darin den einzigen Weg sehen, die Bedrohung aus Gaza zu beseitigen. Doch ihnen selbst ist dies in zwei Kriegsjahren nicht gelungen – und nun kann das wohl niemand mehr.“Jan Fingerland  Zum Originalartikel