EU plant Notfallsystem für Truppenverlegung

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19.11.2025 13.16Online seit heute, 13.16 UhrAngesichts der Bedrohungen durch Russland soll die EU ein Notfallsystem für eine schnelle grenzübergreifende Verlegung von Truppen und Militärausrüstung bekommen.Die Europäische Kommission präsentierte dazu in Brüssel heute einen konkreten Vorschlag. Er sieht vor, militärischen Transportoperationen in einer Krise EU-weit prioritären Zugang zu Verkehrsnetzen, Infrastruktur und damit verbundenen Dienstleistungen zu garantieren.Darüber hinaus würden etwa Ausnahmen bei Lenk- und Ruhezeiten, nationalen Melderegeln und Umwelt- und Lärmschutzvorschriften gewährt. Schienenfahrzeuge könnten auch außerhalb ihres normalerweise genehmigten Einsatzbereichs eingesetzt werden.„Die schnelle Beweglichkeit der europäischen Streitkräfte ist für die Verteidigung Europas unerlässlich. Einsatzbereitschaft hängt grundlegend davon ab, ob man Panzer und Truppen dorthin bringen kann, wo sie gebraucht werden – und zwar rechtzeitig“, sagte die EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas in Brüssel zur Vorstellung des Plans in Brüssel.Verteidigungskommissar Andrius Kubilius erklärte, Ziel sei die Schaffung eines EU-weiten Raums für militärische Mobilität bis 2027, und sprach von einem „militärischen Schengen-Raum“. Er spielte damit auf das Schengener Abkommen an, das Bürgerinnen und Bürgern das freie Reisen ohne Kontrollen an den Binnengrenzen ermöglicht.Über den Kommissionsvorschlag werden jetzt der Rat der Mitgliedsstaaten und das Europäische Parlament beraten. Wenn das neue System beschlossen werden sollte, könnte es im Krisenfall innerhalb von 48 Stunden aktiviert werden. In den Arbeitstexten der Kommission wird es als European Military Mobility Enhanced Response System (EMERS) bezeichnet.