Trump umgarnt Saudi-Prinzen bei Besuch im Weißen Haus

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19.11.2025 00.05Online seit heute, 0.05 UhrGut sieben Jahre nach der Ermordung des regierungskritischen saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi hat US-Präsident Donald Trump dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman bei dessen Besuch in Washington einen Persilschein im Hinblick auf Menschenrechte ausgestellt.„Ich bin sehr stolz darauf, was er geleistet hat. Was er getan hat, ist unglaublich, hinsichtlich Menschenrechten und allem anderen“, sagte Trump im Oval Office. „Es ist eine Ehre, dein Freund zu sein, und es ist eine Ehre, dass du hier bist.“APA/AFP/Getty Images/Win McNameeDer Besuch des saudischen Kronprinzen hatte heftige Kritik von Medienleuten und Menschenrechtsaktivisten hervorgerufen. Vor allem die Ermordung Khashoggis im saudischen Konsulat in Istanbul 2018 hatte das Verhältnis zu den USA zeitweise deutlich getrübt.Khashoggi hatte unter anderem als Kolumnist der renommierten US-Zeitung „Washington Post“ gearbeitet. Seine Leiche wurde zerstückelt und ist bis heute unauffindbar. Die US-Geheimdienste sahen den saudischen Kronprinzen als Drahtzieher für die Tat.„Dinge passieren“Die Frage einer Journalistin zum Fall Khashoggi wies Trump barsch ab. „Sie dürfen unseren Gast nicht in Verlegenheit bringen, indem Sie eine solche Frage stellen“, sagte Trump. „Dinge passieren.“ Bin Salman habe jedenfalls nichts von der Sache gewusst, sagte der US-Präsident.Der getötete Journalist sei „extrem umstritten“ gewesen. Viele Menschen hätten ihn nicht gemocht. Aber „ob man ihn mochte oder nicht, es sind Dinge passiert, aber er (der Kronprinz, Anm.) wusste nichts davon“, so Trump.F-35-Deal steht bevorBin Salman wurde mit einer Kavallerie-Ehrengarde, Kanonenschüssen und F-15- und F-35-Kampfjets am Himmel empfangen. Trump lobte den Kronprinzen als „extrem respektierten Mann“ und „guten Freund“. Bin Salman kündigte an, geplante Investitionen in den USA auf eine Billion Dollar (rund 860 Mrd. Euro) aufzustocken. Das wären 400 Milliarden Dollar mehr als Saudi-Arabien im Mai bei einem Besuch Trumps in Aussicht gestellt hatte.Trump erklärte, dass beide Länder über ein Rahmenabkommen zu ziviler Kernenergie berieten und versprach, der saudi-arabischen Anfrage nach F-35-Kampfflugzeugen nachzukommen. Im Gegenzug hofft Trump, dass Saudi-Arabien dem von ihm initiierten Abraham-Abkommen beitritt, das eine Normalisierung der Beziehungen zwischen den arabischen Staaten und Israel anstrebt.