Datenschutz im Internet muss nicht kompliziert sein. Das zeigt die kalifornische Lösung in Sachen Cookies und Zustimmung der Nutzer. Denn dort kann man das künftig einfach mit einem Häkchen im Browser lösen. Pragmatismus statt Endlos-Bürokratie samt verzweifelter Webseiten-Betreiber und Internet-Nutzer.Kalifornien ist die Heimat des Silicon Valleys, also dem Herzen von Big Tech und Big Data. Doch auch wenn die dort regierenden Demokraten sonst nicht gerade für positive politische Entwicklungen bekannt sind, kann der Brüsseler Bürokratenmoloch doch etwas aus Übersee lernen. Ausgerechnet dort, im Epizentrum globaler Datenausbeutung, kommt nun ab 2027 eine Datenschutzlösung, die die heilige EU mit all ihren Kommissaren, Expertengremien und Karriere-Beamten ohne Praxiserfahrung seit Jahren nicht einmal ansatzweise hinbekommt: ein simples Häkchen im Browser. Ein kleiner Klick, der den ganzen DSGVO-Geschludere aus Cookie-Bannern, Pop-ups, nervtötenden Overlays und juristischem Geschwurbel im Grunde überflüssig macht. Es ist der Moment, in dem die EU eigentlich kollektiv rot anlaufen müsste – tut sie aber nicht, denn für Scham fehlt ihr die notwendige Selbstkritikfähigkeit.Während Brüssel seit 2018 ein bürokratisches Kunstwerk geschaffen hat, das jeden Website-Betreiber und die Nutzer verzweifeln lässt, reicht Kalifornien ein einziger Standard: Der Browser signalisiert “Ich will keine Datensammelei” und die Website tut es nicht. Fertig. Minimalismus als Rechtsakt. Ein Konzept, das den realitätsfernen Eurokraten völlig fremd ist. In Brüssel zählt nämlich nur die Theorie von Leuten, die keine Ahnung von dem haben, was sie da überhaupt beschließen.Der Witz an der Sache: Diese brillante Vereinfachung stammt aus einem Staat, der zwei der größten Datenstaubsauger der Menschheitsgeschichte beherbergt – Alphabet und Meta. Während die Europäische Union auf jedem Tech-Panel pathetisch erklärt, man wolle “das Silicon Valley herausfordern”, zeigt eben dieses Silicon Valley, dass Datenschutz gar nicht kompliziert sein muss. Denn warum soll der Internetnutzer bei jeder einzelnen Webseite zustimmen oder ablehnen müssen, ob bestimmte Daten gesammelt werden dürfen oder nicht?Die EU-Kommission läuft der kalifornischen Idee nun hinterher und murmelt etwas von einer möglichen DSGVO-Anpassung. Ein Satz, der schon erkennen lässt, wie zäh das europäische System ist. Kalifornien macht: ein Gesetz, eine klare Vorgabe, ein Button. Die EU denkt: neue Richtlinie, neue Verordnung, neue Taskforce, wahrscheinlich 14 Konsultationsrunden, ein Ethikkomitee, ein Zwischenbericht, ein endgültiger Bericht, ein Kompromisspapier, gefolgt von einem “technischen Trilog” (aus EU-Kommission, EU-Parlament und EU-Ministerrat), der am Ende genau das produziert, was er gerne produziert: ein bürokratisches Monster mit einem 800-seitigen Dokument, welches nur drei Leute vollständig gelesen haben und beim ersten Kontakt mit der Praxis zeigt, dass es realitätsferner gar nicht mehr geht.Wenn selbst die verkappten Sozialisten im “Golden State” eine solch pragmatische Lösung in Sachen Datenschutz finden, ohne dies alles zu Tode zu regulieren, stellt sich die Frage, was in Europa falsch läuft. Ein Häkchen im Browser. So einfach kann es sein. Und genau deshalb wird es in der Europäischen Union noch mindestens zehn Jahre dauern, bis man die DSVGO entsprechend angepasst hat. Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?