COP30: Totschnig vorsichtig optimistisch

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19.11.2025 17.03Online seit heute, 17.03 UhrÖsterreichs Klimaminister Norbert Totschnig (ÖVP) hat sich kurz vor dem offiziellen Ende der Weltklimakonferenz COP30 in Brasilien optimistisch über einen guten Ausgang gezeigt. „Aber es liegt noch viel Arbeit vor uns“, so Totschnig heute im Gespräch mit Medienvertretern in Belem. Der Schwerpunkt der EU, als deren Teil Österreich bei der Konferenz spricht, sei die Reduktion von klimaschädlichen Emissionen. In diesem Bereich hätte die Staatengemeinschaft noch nicht genug vorgelegt.„Die COP kann nur erfolgreich sein, wenn es ein gutes Ergebnis beim Emissionsrückgang gibt“, so Totschnig. Es brauche im Abschlussdokument eine klare Sprache, um das vor zehn Jahren in Paris vereinbarte 1,5-Grad-Ziel in Reichweite zu haben. Dabei gehe es etwa um den Vorschlag, jährlich zu neuen nationalen Klimazielen zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens aufzurufen – statt wie bisher nur alle fünf Jahre.„Rote Linien“ bei KlimafinanzierungHart umkämpftes Thema ist auch ein klarer Fahrplan („Roadmap“) zur Abkehr von Öl, Gas und Kohle, der bisher von rund 80 Ländern der Welt unterstützt wird. Auch Österreich befindet sich unter den Befürwortern, wie Totschnig betonte. Die Erde befinde sich ansonsten auf einem Pfad von einem Temperaturanstieg von 2,3 bis 2,5 Grad plus bis Ende des Jahrhunderts im Vergleich zur vorindustriellen Periode. Laut Wissenschaft hätte das für Menschen, Tiere und die Natur schwerwiegende und teils unumkehrbare Folgen.Forderungen nach weiterer und deutlich höherer internationaler Klimafinanzierung erteilte Totschnig erneut eine Absage. „Die Union hat da eine klare Position und rote Linien“, sagte der Minister. Die EU liege bei der Reduktion von Emissionen weltweit im Spitzenfeld.Lula drängt auf ehrgeizige BeschlüsseBrasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva hatte zuvor die rund 200 Staaten zu ehrgeizigen Beschlüssen im Kampf gegen die Erderwärmung ermahnt. Nötig seien Fahrpläne, wie die Menschheit ihre Abhängigkeit von Öl, Gas und Kohle überwinden sowie die Entwaldung stoppen und umkehren könne. „Wir dürfen Belem nicht ohne Entscheidungen zu diesen Fragen verlassen“, schrieb der linke Politiker in einer Grußbotschaft an den „Gipfel der Völker“ (People’s Summit), zu dem sich Hunderte Nichtregierungsorganisationen getroffen hatten. „Es ist dringend.“Weiter schrieb er den Teilnehmern: „Ihr verkörpert die Stärke und Legitimität derer, die nach einer besseren Welt streben.“ Das Engagement von außen sei wichtig. „Dies ist eine Konferenz der Wahrheit, und die Demonstrationen der Zivilgesellschaft stehen im Einklang mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen“, sagte er. Lula wird in Belem auch UNO-Generalsekretär Antonio Guterres treffen.